Die Geburt eines Kindes geht mit einer hohen psychischen und physischen Belastung einher. Jede Frau empfindet dabei anders, nimmt Veränderungen individuell wahr und geht mit der neuen Situation rund um den eigenen Körper unterschiedlich um. Eines ist dabei ganz sicher: Eine Schwangerschaft verändert den Körper.

Nach der Geburt zurück zur Wunschfigur

Nach der Geburt ist der Bauch zunächst noch groß, Dehnungsstreifen und Falten können bleiben. Haut, Gewebe und die inneren Organe benötigen ihre Zeit, um sich wieder zu straffen oder an ihren ursprünglichen Platz zu finden – das geht in einigen Fällen von ganz allein, in anderen wiederum nicht. Der Busen ist größer, denn über ihn wird das Neugeborene nun mit der lebenswichtigen Milch versorgt. Das Stillen lässt übrigens bei den meisten Frauen bereits einige Pfunde purzeln.

Auch sogenannte Besenreiser und die Schwangerschaftslinie sind Rückbleibsel, die beim Blick in den Spiegel zur veränderten Selbstwahrnehmung führen.

Die Kraft der Beckenbodenmuskulatur

Die drei Muskelschichten des Beckenbodens sind ein echtes Wunder, auf Höchstleistungen ausgelegt spielen sie eine große Rolle vor, während und nach der Geburt. Im Anschluss an die Schwangerschaft ist die Muskulatur geschwächt. Ein stärkendes Training ist erforderlich, um Probleme wie Inkontinenz zu vermeiden. Dabei kann schon im Wochenbett vorgesorgt werden, indem der Beckenboden möglichst wenig belastet wird. Nach einigen Wochen wird zu einer Rückbildungsgymnastik geraten, um den Beckenboden wieder zu stärken. Auch die Bauchmuskulatur kann langfristig durch gezieltes Training wieder gestrafft werden.

Veränderungen des Busens

In der Schwangerschaft bereitet sich die Brust auf das Stillen vor und wird größer. Nach dem Abstillen schrumpft die Oberweite jedoch wieder. Auch werden während der Schwangerschaft die Brustwarzen dunkler und größer – ein hormonelles Phänomen, das ebenfalls spätestens nach dem Abstillen wieder verschwindet. Da die Brust ein so wichtiger körperlicher Bestandteil nach der Geburt des Kindes ist, ist sie also auch besonders starken Veränderungen unterzogen.

Da der Busen aber auch für die Eigenwahrnehmung des weiblichen Körpers eine enorm große Rolle spielt, empfinden viele Frauen echten seelischen Druck, wenn es um die Veränderung dieses sehr sensiblen Körperteils geht. Oftmals lässt nach dem Abstillen die Spannkraft der Brust nach. In anderen Fällen wird die Brust während der Schwangerschaft und Stillzeit so schwer, dass diese Dauerlast zur echten Belastungsprobe wird. Selten – aber möglich – bildet sich die Brust auch nach dem Abstillen nur minimal zurück. Bei manchen Müttern entwickeln sich dadurch chronische Rückenleiden.

Wenn diese Belastung (körperlich oder seelisch) langfristig bestehen bleibt, sollte man nach Lösungen suchen, um seine Wunschfigur zu bekommen. Frauenärzte, Physiotherapeuten und auch Hebammen können gute Anlaufstellen für diese Art von Belastung sein. Sport und gesundes Abnehmen können auch eine Brust wieder in Form bringen – bzw. zum kleiner werden verhelfen. In besonders schwerwiegenden Fällen kann eine OP der Brust helfen, wenn andere Wege nicht zum Erfolg geführt haben. Solch ein Eingriff sollte sicherlich nicht leichtfertig und allzu spontan geplant sein. Jedoch ist es auch nicht verwerflich, sich mit dieser Möglichkeit auseinanderzusetzen. Eine gute Beratung – und gerne auch eine Zweitmeinung – sind vor solch einem Schritt allerdings mehr als angemessen.

Zusätzlich bleiben an Brust und Bauch nach der Geburt Dehnungsstreifen zurück, diese verblassen jedoch mit der Zeit und eine gute Hautpflege fördert die Rückbildung zusätzlich.

Der Körper braucht Zeit, sich zu erholen

Auch wenn die Veränderungen des Körpers ungewohnt sind, heißt es: Geduld. Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen. Hier gilt es, sich nicht mit anderen zu vergleichen und auf den eigenen Körper zu hören. Das mag zu Frustration führen und eine psychische Belastung darstellen. Dabei Ruhe zu behalten, ist nicht immer einfach. Offene Aussprachen und Foren können dabei helfen, mit dieser neuen Situation ergeben. Des Weiteren erleben Frauen bei der Geburt häufig Verletzungen am Muttermund oder am Damm, was Schmerzen verursacht. Ist dies der Fall, hilft nur viel Ruhe und Erholung. Die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt sollten als Heilungsphase akzeptiert und genutzt werden.

Klar ist: nach einer Geburt zur alten Figur zurück zu wollen, das sollte man nicht destruktiv erzwingen. Jedoch lässt sich einiges tun, um das eigene Körpergefühl zu stärken und sich trotz Veränderungen wohl zu fühlen.


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