Wenn nach der Geburt und dem Wochenbett so langsam der Alltag einkehrt, beginnen die meisten Frauen ihren Fokus auch wieder auf sich selbst zu legen. Der Blick in den Spiegel verrät übrig gebliebene Kilos – der Körper ist noch nicht wieder in alter Form. Dabei habe die wenigsten Frauen Zugriff auf einen Personal-VIP-Trainer, welcher innerhalb kürzester Zeit den Weg zur Traumfigur verspricht. Und eine Diät ist während der Stillzeit tabu. Abnehmen bis hin zur Wohlfühl-Figur ist dennoch möglich.

Der Mythos Stillen und Abnehmen

Wenn wir unsere Babys stillen verbrauchen wir dabei eine Menge Kalorien. Der Körper verbrennt alleine bei der Produktion der Milch bereits einen gewissen Teil davon. Wird das Baby – wie alle Kinderärzte und Hebammen empfehlen – nach Bedarf angelegt, gerade zu Beginn der Stillzeit jede Menge Milch benötigt. Die Milchproduktion – und somit unser Körper – sind im Dauereinsatz. Einige Frauen nehmen daher in der Stillzeit tatsächlich wie von Zauberhand ab. Allerdings geschieht das wesentlich seltener, als man denkt. Die meisten Frauen “kämpfen” weiterhin mit überschüssigen Pfunden. Dennoch ist der Mythos, das stillende Frauen schnell wieder schlank werden und generell besser abnehmen, noch immer fest in vielen Köpfen verankert.

Eine Diät während der Stillzeit ist tabu

Der Grund, warum eine Diät nicht nur für euch, sondern vor allem für eurer Baby schädlich ist, liegt klar auf der Hand. Sobald ihr eine Diät macht – ganz gleich welche – fährt der Körper auf Sparflamme im “Panikmodus”. Ihm fehlt es an wichtigen Energieressourcen und der Körper beginnt überall dort einzusparen, wo es ihm möglich ist. Das bedeutet beispielsweise auch, dass das Immunsystem herabgesetzt wird. Die Verdauung wird gestört – und im schlimmsten Fall wird die Milchproduktion verringert oder gar komplett gehemmt.

Ein Körper im Ausnahmezustand verbrennt alte Fettdepots, um nötige Energie abzurufen. Das Problem: durch die schnelle und radikale Verbrennung der Fettreserven, werden die darin enthaltenen Giftstoffe nicht ebenso schnell abgebaut. Sie verbleiben im Körper und gelangen schlimmstenfalls – auf diesem Weg – in erhöhtem Maße mit in die Muttermilch. 

Gesunder Gewichtsverlust während der Stillzeit

Aber keine Panik: um am Ende wieder in seine Lieblings-Jeans zu passen, muss man nicht gleich Abstillen oder bis zum oder Jahre auf das Stillzeit-Exit warten. Wer gesund abnehmen möchte, ohne dem Kind zu schaden, muss letztlich konsequent auf seine Ernährung achten. Dabei ist es natürlich sehr individuell, inwieweit man sich persönlich an Veränderungen gewöhnen muss. Denn der Ausgangspunkt liegt ja bei jeder Frau an ganz anderer Stelle.


Busen nach der Stillzeit: So bleibt er straff und in Form


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Besonders wichtig ist eine sehr ausgewogene Balance beim Essen. Um alle wichtigen Nährstoffe für sich und das Baby zu sich zu nehmen, sollte man auch im Blick haben, dass Kohlehydrate unglaublich wichtige Energielieferanten sind. Für ein gesundes Frühstück und Mittagessen sind sie unverzichtbar. Beim Mittagessen gilt folgende Faustregel:

  • 1/4 Kartoffeln oder Reis oder Nudeln
  • 2/4 Gemüse oder Salat
  • 1/4 Fleisch oder Fisch

Auch das Abendbrot darf gerne einen gewissen Anteil Kohlehydrate enthalten. Allerdings spart man hier ein wenig. Denn zur Nacht wird die Verdauung – und logischerweise die Verbrennung – heruntergefahren. Kohlehydrate werden nachts wesentlich schlechter verstoffwechselt, als über Tag. Salate, Obst und Quark sind aus diesem Grund gute Begleiter für den Abend.

Wenn da nicht der Heißhunger wäre …

Alles im Griff – dann kommt der Heißhunger! Das kennen wir alle. Er scheint wie ein Fluch auf uns zu lauern. Wenn man jedoch weiß, wodurch er ausgelöst wird, kann man solche Attacken wesentlich besser vermeiden. Heißhunger ist ein klares Warnsignal des Körpers: er wird durch einen Mangel ausgelöst. Meist ist es tatsächlich eine Unterzuckerung. Dazu kommt es häufig, wenn zwischen den Mahlzeiten zu große Pausen liegen.

Generell empfehlen mittlerweile viele Ärzte, dass es sinnvoller wäre, den Tag um einige kleine Mahlzeiten zu erweitern. Also lieber öfter kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, als drei Mal am Tag mit der doppelten Portion zuschlagen. Sollte der Körper dann doch einmal unverhofft Alarm schlagen, ist es gut, wenn man mit verträglichen “Notfall-Snacks” darauf vorbereitet ist. Wer dabei den Tag auf fünf kleinere Mahlzeiten verteilt hat, wird bei einer auftretenden Heißhunger-Attacke seinen Körper schneller befriedigen können. Eine unnötige Gewichtszunahme lässt sich so fast immer vermeiden.


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