Viele werdende Eltern machen sich Sorgen um die Erstausstattung für das Baby: Was wird gebraucht, wie viel davon ist mindestens notwendig – und was kostet das überhaupt? Im Web kursieren die unterschiedlichsten Checklisten, die zusätzlich verunsichern. Um Klarheit ins Dunkel zu bringen, zeigen wir euch hier in diesem Artikel, welche Dinge für eine Erstausstattung wirklich notwendig sind und auf welche Sachen man ohne Probleme verzichten kann.

Was kostet ein Kind?

Statistisch gesehen kostet ein Kind bis zu seinem 18. Lebensjahr 126.000 Euro. Das ist, wenn man das so vor Augen geführt bekommt, eine stattliche Summe. Aber der Kinderwunsch sollte niemals an finanziellen Gründen scheitern. Denn wer wirklich den Wunsch verspürt, eigenes Leben in die Welt zu setzen, der bekommt die finanzielle Komponente in jedem Fall hin. Kinder sind ein Segen und bereichern unser Leben, daher sollte man keine Angst haben, diesen neuen Lebensabschnitt nicht meistern zu können. Aber man sollte dennoch nicht wahllos Kleidung und Co. kaufen, sondern mit Bedacht an die künftigen Ausgaben gehen. Dabei unterstützen wir euch gerne. Und das fängt bereits bei der Erstausstattung an.

Die erste Garderobe: Diese Dinge sind bei der Kleidung wichtig

Süße Babykleidung verleitet viele Eltern dazu, schon vor der Geburt massenhaft Geld für die Garderobe ihres Kindes auszugeben. Doch das ist absolut überflüssig. Die meisten Babys wachsen sehr schnell aus den Anfangskleidergrößen heraus und benötigen oft schon nach wenigen Wochen eine größere Größe. Deshalb lohnt sich eher die Anschaffung etwas größerer Kleidung. Außerdem werden zur Geburt häufig Kleidungsstücke für das Neugeborene verschenkt, wodurch eine Menge Kleidung zusammenkommt. Wer da haufenweise Geld in die Garderobe investiert hat, bereut das oft schneller als ihm lieb ist.

Hier geht es zu den Baby-Größentabellen. Damit auch die richtigen Babygrößen ab dem ersten Moment im Griff sind.

Folgende Kleidungsstücke sind als Erstausstattung für das Baby ausreichend:

  • Je drei bis sechs Bodys in den Größen 56 und 62
  • Je drei bis sechs Strampler in den Größen 56 und 62
  • Sechs Oberteile mit kurzen und/oder langen Armen
  • Vier Paar Strumpfhosen oder Leggins beziehungsweise Stoffhosen
  • Drei Paar Socken
  • Ein bis zwei Mützen (für Drinnen und Draußen)
  • Eine Jacke oder einen Winteranzug (je nach Saison)
  • Im Winter: Fäustlinge und dickere Sweatshirts beziehungsweise Jäckchen
  • Ein passender Sommer- beziehungsweise Winterschlafsack
  • Spucktücher oder Mulltücher und Lätzchen dürfen natürlich bei der Erstausstattung nicht fehlen

Wichtig bei der Auswahl der Babykleidung: Je praktischer, desto besser. Strampler und Bodys sind gerade in der Anfangszeit empfehlenswert. Am funktionalsten sind die Kleidungsstücke, wenn sie sich im Schritt und an den Beinen zuknöpfen lassen. Das erleichtert das Wickeln enorm. Überhaupt sollte auf Kleidung zurückgegriffen werden, die sich vorne oder seitlich schließen lässt, um das An- und Ausziehen zu erleichtern.

Babykleidung muss zudem maschinenwaschbar sein und sollte möglichst aus einem hautfreundlichen Material wie etwa Baumwolle bestehen. Darüber hinaus sollte die Garderobe vor dem ersten Tragen gewaschen werden, um eine zu hohe Schadstoffbelastung der Stoffe zu vermeiden. Man kann zwar davon ausgehen, dass dank EU-Normen und guter Kontrolle deutscher Behörden, kaum schadstoffgelastete Kleidung am Markt ist, aber einmal gründlich durchwaschen sollte man jedes frisch gekaufte Kleidungsstück.

Bezüglich der Kosten kann hier keine pauschale Aussage getroffen werden. Je nachdem, ob das Kind im Winter oder im Sommer geboren wurde und je nachdem, auf welche Kleidung zurückgegriffen wird, unterscheiden sich die Ausgaben in diesem Bereich natürlich erheblich. Wichtig für die Erstausstattung bleibt der Blick auf die Baby-Größentabelle. Kauft die Größen niemals zu knapp. Ansonsten habt ihr nicht lange davon.

So kann man bei der Kleidung sparen

Wie beschrieben sollte für die Erstausstattung zunächst nicht zu viel Kleidung eingekauft werden. Das gilt besonders für kleinere Größen wie Größe 50, 56 oder 62, da diese häufig gar nicht, oder zumindest nicht lange, passen. Aus diesem Grund kann es sich übrigens extrem lohnen, gebrauchte Babykleidung zu erwerben, da diese oft nur kurze Zeit getragen wurde. Zudem wurde gebrauchte Kleidung bereits gewaschen, wodurch weniger schädliche Stoffe enthalten sind.

Auf diese Dinge kann man bei der Babykleidung getrost verzichten:

  • Schuhe
  • Jacken oder Pullover mit Kapuzen
  • Jeans
  • Anzüge, Fliegen & Co.
  • Kleidung mit Spitze oder Bändern, da Babyhände sich darin gerne verheddern

Wer sparen möchte, sollte auf Kleidungsstücke verzichten, die zwar modisch und süß aussehen, aber nicht besonders funktional sind. Wer jedes Mal eine Stunde zum Umziehen des Babys einplanen muss, wird diese Kleidung eh schnell wieder aussortieren.

Pflegeprodukte, Windeln & Co: Diese Dinge braucht man wirklich

Baby spielt mit den Füßen. Thema Erstsusstattung. Pin
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Alle Infos zum Wickeln

Das wichtigste Vorab: Keine Unmengen an Windeln auf Vorrat kaufen, sondern erstmal ausprobieren. Klar, eine Packung Windeln für Neugeborene sollte zu Hause schon bereitstehen. Doch mehr ist erstmal nicht notwendig. Viele Babys passen schon nach kurzer Zeit nicht mehr in die ganz kleinen Windeln, sondern benötigen eine größere Größe. Daher sollten Windeln lieber nach und nach gekauft werden, anstatt einen übermäßig großen Vorrat zur Erstausstattung anzulegen. Darüber hinaus verträgt nicht jedes Baby, jede Windelsorte, gleich gut: Ausprobieren ist angesagt.

Je nachdem ob Markenwindeln, Windeln von Hausmarken oder Stoffwindeln verwendet werden, unterscheiden sich die Kosten teils erheblich. Grundsätzlich sollten allerdings rund 35 bis 60 Euro pro Monat eingeplant werden.

Es ist zwar so, dass die Kleinen mit wachsendem Alter immer seltener gewickelt werden müssen, aber man wird schnell feststellen, dass die Windelpackungen für größere Größen, weniger Windeln innehaben, jedoch gleich viel kosten.

Beim Wickeln wurde bis vor einigen Jahren und teilweise auch heute noch auf zahlreiche Cremes und Babypuder zurückgegriffen – das ist allerdings gar nicht notwendig. Warmes Wasser schont die Haut und säubert effektiv. In Kombination mit ein paar Waschlappen und/oder sanften Feuchttüchern sowie etwas Babyöl braucht man für die Pflege der Babys also keine Unmengen an Kosten einkalkulieren.


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Diese Möbel und Transportgegenstände müssen angeschafft werden

Fest steht: Möbel sind ein erheblicher einmaliger Kostenfaktor bei der Babyerstausstattung. Sollte bei werdenden Eltern ein kurzfristiger finanzieller Engpass entstehen, müssen es nicht immer neue Möbel sein, sondern man kann auch auf gebrauchte Gegenstände zurückgreifen und vorerst auf unnötige Nice-To-Haves verzichten. Eine gut gepflegte, gebrauchte Wickelkommode ist keine Schande.

Wickeltische und Babywannen: Unverzichtbar?

Bezüglich des Wickeltisches: Auf diesen kann getrost verzichtet werden. Stattdessen sollte darauf geachtet werden, an einem rückenschonenden Platz zu wickeln – ob dies an einem Tisch oder einem Bett oder aber an einer Wickelkommode stattfindet, ist vollkommen unerheblich. Auch spezielle Windeleimer sind absolut überflüssig und verursachen durch Nachfüllfolien nach der Anschaffung noch immer jede Menge Kosten, und wenn man ehrlich ist – auch zusätzlichen Müll. Die geruchshemmende Wirkung ist zwar ein echtes Plus, aber günstig und nachhaltig ist es nicht.

Neben einem Wickeltisch werden häufig auch spezielle Babywannen angeschafft, um das Baby waschen zu können. Diese sind meist ebenfalls überflüssig. Babys können in der Anfangszeit häufig einfach im Waschbecken gewaschen werden und später von den Eltern mit in die Badewanne genommen werden. Ein Wäschekorb aus Plastik ohne Löcher, kann mit gutem Gewissen, einfach als Babywannen-Ersatz eingesetzt werden und ist wesentlich kostengünstiger. Wichtiger Teil der Erstausstattung sind diese Dinge jedenfalls nicht.

Schlafenszeit: Das ist notwendig

Im Gegensatz zu Wickeltisch und Babywanne ist ein gutes Babybett beziehungsweise Beistellbett unverzichtbar. Da empfohlen wird, das Kind nicht mit im Elternbett schlafen zu lassen, um ein Überhitzen des Babys zu vermeiden, ist diese Anschaffung absolut notwendig. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Matratze nicht zu weich ist, um ein Einsinken des Kindes zu verhindern. Wie bereits bei der Kleidung erwähnt, sollte zudem ein passender Schlafsack vorhanden sein, den sich das Baby nicht über den Kopf ziehen kann.

Auf folgende Dinge kann/sollte verzichtet werden:

  • Weiche Matratze
  • Kissen
  • Felle wie Lammfell
  • Babydecken, die sich das Kind über den Kopf ziehen kann
  • Spielzeuge und Kuscheltiere im Babybett

Darüber hinaus ist ein Babyphone für die Erstausstattung häufig völlig unnötig – dies ist allerdings abhängig von der jeweiligen Wohnsituation. Wenn die Wohnung nicht allzu groß ist, kann im Grunde aber darauf verzichtet werden.

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Transport: Kinderwagen, Tragen & Co.

Mutter mit Kinderwagen Pin
Bild: Fotolia.com © Rostislav Sedlacek

Absolut unverzichtbar für den Transport des Kindes ist eine hochwertige Babyschale für das Auto, sofern die werdenden Eltern eines besitzen. Diese ist häufig recht teuer, dennoch sollte hier auf keinen Fall gespart werden, wenn das Baby einen Unfall ohne Verletzungen überstehen soll. Wer sparen will, kann gebrauchte Babyschalen erwerben. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass diese nicht zu alt und unbedingt unfallfrei sein müssen.

Eine der wohl kostenintensivsten Anschaffungen neuer Eltern ist der Kinderwagen. Dieser kann erhebliche Ausgaben nach sich ziehen, wird aber oftmals kaum verwendet. Viele Eltern greifen mittlerweile lieber auf Tragetücher oder Tragehilfen zurück, da diese den Geldbeutel schonen und ohnehin häufig praktischer sind als ein sperriger Kinderwagen.

Ernährung: Ausstattung für Still- und Flaschenbabys

Je nachdem, ob das Baby gestillt oder mit der Flasche gefüttert wird, müssen unterschiedliche Dinge angeschafft werden. Auch die Kosten unterscheiden sich erheblich.

Stillende Mütter sollten über folgende Anschaffungen für die Erstausstattung nachdenken:

  • Stilleinlagen
  • Bequeme Still-BHs
  • Brustwarzensalbe
  • Eventuell ein Stillkissen
  • Eventuell eine Milchpumpe

Das Füttern mit der Flasche ist im Vergleich dazu etwas aufwendiger. Dennoch sollten auch stillende Mütter darüber nachdenken, Fläschchen und Co anzuschaffen, falls umgestellt werden muss. Folgende Dinge müssen Sie anschaffen, wenn das Baby nicht gestillt wird:

  • Mehrere Fläschchen aus BPA-freiem Kunststoff oder aus Glas
  • Mehrere Sauger aus Latex oder Silikon
  • Flaschenbürste
  • Säuglingsnahrung (am besten in Absprache mit der Hebamme)

Wer sein Kind mit dem Fläschchen füttert, kann auf einen Sterilisator getrost verzichten. Stattdessen können Fläschchen, Sauger und Co auch einfach in einem großen Topf abgekocht werden, um die Bildung von Bakterien zu vermeiden.


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