Wenn ein Baby in eine Familie geboren wird, freuen sich alle. Doch für das große Geschwisterchen bedeutet das eine große Veränderung. Mama und Papa müssen von nun an geteilt werden. Daher ist es besonders wichtig, das zukünftige Geschwisterkind auf das neue Baby vorzubereiten, und so Eifersucht zu verhindern.

“Wir bekommen ein Baby!”. Wenn Eltern ihren Kindern verkünden, dass ein Geschwisterchen geboren wird, ist die Freude groß. Endlich einen Spielkameraden, einen verbündeten gegen Mama und Papa, und jemanden zum schmusen, kuscheln und lieb haben. Doch spätestens wenn das Baby da ist, und das ältere Kind merkt, wie “langweilig” ein Neugeborenes ist, das nur schläft und vor allem soviel Aufmerksamkeit von allen bekommt, lässt die Freude nach. Gerade für erstgeborene Kinder, die bis jetzt Mamas und Papas alleiniger Prinz oder Prinzessin waren, ist das schwer zu verdauen.

Häufig keimt dann die erste Eifersucht auf das kleine Geschwisterchen auf. Das Baby wird demonstrativ mit Desinteresse gestraft, und Mama und Papas Aufmerksamkeit holen sie sich mit allen ihnen möglichen Mitteln zurück. Nicht immer sind das positive, denn gerade wenn man trotzt, bockt, oder vielleicht sogar das Baby pikst, bekommt man schnell die volle Aufmerksamkeit der Eltern.

Die Eifersucht auf das kleine Brüderchen- oder Schwesterchen

Eifersucht ist eine natürliche Reaktion auf die veränderten Lebensumstände. Sie entsteht durch Ängste der Kinder, nur noch an zweiter Stelle zu stehen, und weniger Liebe und Zuwendung zu erfahren. Bisher standen sie im Mittelpunkt und mussten die Aufmerksamkeit der Eltern nie teilen. Das ändert sich sobald das Baby da ist. Denn ein Neugeborenes braucht viel Zuwendung, Zeit und Pflege. Zeit, die das ältere Kind entbehren muss. Diese Situation ist ungewohnt und muss erst einmal verstanden und akzeptiert werden. Kinder müssen lernen mit ihren Ängsten umzugehen. Dafür brauchen sie jedoch das Verständnis, und die liebevolle Unterstützung, ihrer Eltern.

Vorbereitung auf das Baby – Schwangerschaft gemeinsam erleben

Der richtige Zeitpunkt, um dem älteren Kind vom neuen Baby zu berichten, liegt zwischen dem fünften und sechsten Schwangerschaftsmonat. Die kritische Phase ist nun vorbei und die Wartezeit bis das Baby geboren wird, ist nicht mehr allzu lang. Mit wachsendem Babybauch, verstehen auch die Kleinsten, dass sich etwas verändert, und jetzt in Mamas Bauch ein Baby wohnt.

Kinder bereits in der Schwangerschaft mit einzubeziehen, hilft die Eifersucht auf das Baby zu mindern. Ob gemeinsame Ultraschalltermine beim Frauenarzt, das Einräumen der Babyausstattung, oder das Aussuchen vom Namen für das Baby. Ãœberall wo eine Möglichkeit geboten ist, sollte das zukünftige Geschwisterkind mit einbezogen werden. Das verbreitet nicht nur Stolz, sondern vermittelt das Gefühl dazu zu gehören, und Teil des Ganzen zu sein. Dabei kann man außerdem erklären, was in Mamas Bauch so vor sich geht.

Kinderbücher zur Schwangerschaft schenken

Um Kindern nahe zu bringen, was in Mamas Bauch passiert, eignen sich spezielle Kinderbücher zum Thema Schwangerschaft (z.B. Kinderbücher).

Dort wird altersgerecht erklärt, was in neun Monaten passiert, und wie das Baby aus dem Bauch, in Mamas Armen landet. Desto kleiner die Geschwisterkinder, umso schwieriger ist es, die Schwangerschaft zu erklären. Doch bei ein- oder zweijährigen, reicht es oft schon zu erklären, dass ein Baby im Bauch wohnt, und bald zur Familie dazu kommt. Bei Schulkindern ist die Geburt eines Geschwisterchens oft der Zeitpunkt für das erste Aufklärungsgespräch. Doch auch hierfür gibt es tolle Kinderbücher, die zur Schwangerschaft und Geburt des Babys, an die Geschwisterkinder verschenkt werden können.

Eifersucht vorbeugen

Mit der Geburt eines Babys wird der Alltag ordentlich durcheinander geworfen. Auf einmal wollen zwei Kinder, essen, trinken, kuscheln und dabei die volle Aufmerksamkeit der Eltern. Nicht so leicht. Eine gute Organisation und ein Netz aus Helfern, kann hier helfen. Denn das wichtigste ist, dass das erstgeborene Kind weiterhin genügend Aufmerksamkeit bekommt. Eltern sollten eine extra Portion Liebe und Zuwendung an das Geschwisterkind schenken und spezielle Mama und Papazeit einrichten. Vielleicht kann auch die Oma oder Patentante etwas Zeit nur mit dem “Großen” Kind verbringen und schöne Ausflüge machen.

Schön ist auch, wenn das Baby dem Geschwisterkind ein kleines Geschenk mit nach Hause bringt, wenn es aus dem Krankenhaus kommt. Ein tolles Auto oder eine schöne Puppe, lässt die Augen des neuen Geschwisterkindes strahlen und das Baby direkt sympathischer werden. Auch Gäste, die das Baby besuchen kommen, sollten nicht nur ein Geschenk für das Neugeborene dabei haben, sondern auch eine Kleinigkeit für die Großen. Auch hier eignen sich übrigens Kinderbücher hervorragend. Wenn die Geschwister schon etwas größer sind, muss ein Buch allerdings nicht zwingend aufklärender Natur sein. Da darf es dann auch gerne der langersehnte neue Band aus der Lieblingsreihe sein.

Das Aufleben lassen, der eigenen Babyzeit, kann ebenfalls die Eifersucht auf das Baby verringern. Wenn Kinder auf Fotos oder Videos sehen, dass sie ebenfalls von ihren Eltern gewickelt, gefüttert und liebkost worden sind, können sie die neue Situation besser verstehen. Vielleicht kann man ja sogar schon Ähnlichkeiten erkennen, wenn man die Babyfotos der Geschwister vergleicht. Ein kleines Ratespiel, wer welches Baby ist, bietet sich hier doch förmlich an.

Auf Eifersucht richtig reagieren

Ist ein Kind eifersüchtig, kann sich das auf mehrere Arten zeigen. Manche Kinder ärgern das Baby, hauen, beißen oder piksen es. Dieses Verhalten sollte natürlich nicht unbeachtet bleiben. Das Kind sollte vermittelt bekommen, dass das dem Baby weh tut und das verboten ist. Im Gegenzug sollten Eltern ihr Kind immer dann loben, wenn es zärtlich und liebevoll mit dem kleinen Geschwisterchen umgeht. Positive Aufmerksamkeit durch loben, verinnerlichen die Kinder, und wiederholen ihr Verhalten, um weitere Aufmerksamkeit zu erlangen.

Kinder, die das Gefühl haben, dass nur noch das Baby Aufmerksamkeit bekommt, werden mit aller Macht versuchen, diese auf sich zu lenken. Und auch negative Aufmerksamkeit, ist und bleibt Aufmerksamkeit. Daher trotzen die eifersüchtigen Kinder mehr. Wutausbrüche sind an der Tagesordnung und alle Regeln werden gebrochen. Es werden einfach alle Mittel genutzt, die dem Kind zur Verfügung stehen, um nur 5 Minuten der ungeteilten Aufmerksamkeit seiner Eltern zu erlangen. Eltern sollten in dieser Situation versuchen, ihrem Kind nur Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es unbedingt nötig ist. Kinder sollten lernen, dass sie mit diesem Verhalten keine zusätzliche Aufmerksamkeit bekommen. Eltern können mehr Wert auf die positiven Verhaltensweisen der Kinder legen, und ihnen in solchen Situationen eine extra Portion Zuwendung schenken.

Allgemein gilt, dass die Geburt eines neuen Geschwisterchens, eine große Herausforderung für Kinder bedeutet. Sie benötigen die Unterstützung ihrer Eltern, viel Zuwendung und eine extra Portion Liebe. Doch dann wird das Leben als neue, große Familie, gelingen.

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