Immer mehr Frauen sind beim Stillen davon betroffen, sie haben zu wenig Milch. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Seelischer Stress, falsche Stilltechnik, oder eine Verletzung der Brust. Zu wenig Milch ist der Hauptgrund für ein frühes Abstillen und Zufüttern. Dabei kann eigentlich jede Mutter ausreichend Muttermilch produzieren, um ihr Baby voll zu stillen. 

  • Die größte Sorge einer stillenden Mutter ist, dass ihre Brüste nicht genügend Milch produzieren, um ihr Baby zu sättigen. Gerade zu Beginn der Stillzeit kommen solche Bedenken auf. Doch in den meisten Fällen sind sie völlig unbegründet. Ein echter Muttermilchmangel kommt nur sehr selten vor. Viele Mütter zweifeln außerdem an ihrer Milchmenge, wenn das Baby auf einmal häufiger als üblich, nach der Brust verlangt.
  • Dabei liegt häufigeres Trinken an der Brust meist an einem Wachstumsschub. In diesen Phasen benötigen Babys eine ordentliche Extraportion Energie. Auf der anderen Seite sind die Kleinen während eines Schubs, besonders neugierig und ablenkbar. Aus diesem Grund kann ihre Trinkmenge variieren. Wenn das Umfeld zu spannend ist, um zu trinken, wird weniger Milch genuckelt. Aber keine Sorge: Babys holen die restliche Trinkmenge meist ganz gut nach.
  • Auch ein langsamer Milchspendereflex ist kein Grund zur Sorge. Oft fließt die Milch erst richtig, wenn das Baby mehrere Male gesaugt hat. Trotzdem erhält es genügend Milch, um sich prächtig zu entwickeln. Nur knapp 2 Prozent aller Mütter können tatsächlich nicht genug Milch produzieren, um ihr Kind allein mit dem Stillen zu ernähren.

Gründe für eine geminderte Milchproduktion der Brust

Die falsche Stilltechnik

Die häufigste Ursache für zu wenig Milch, ist eine falsche Stilltechnik. Nimmt das Baby die Brustwarze beispielsweise nicht richtig in den Mund, und kann so nicht richtig saugen, wird die Milchproduktion nicht ordentlich angeregt.

Wunde Brustwarzen

Leidet eine Mutter unter wunden Brustwarzen, stillt sie häufig seltener, oder kürzer. Auch dies kann ein Grund für eine vorübergehend geringere Milchmenge sein.

Stillunterbrechungen

Häufige Unterbrechungen beim Stillen, z.B. weil das Baby beim Stillen einschläft, oder ein Geschwisterchen versorgt werden muss, hemmen ebenfalls die Milchproduktion.

Krankheit und Stress

Ist eine stillende Mutter krank, oder hat übermäßigen Stress, kann dies zu einem Rückgang der Milch führen. Auch hormonelle Störungen, oder eine vergangene Operation an der Brust, können der Grund für Störungen der Milchproduktion sein.

Tipps zum Anregen der Milchproduktion 

  • Angebot und Nachfrage: Das Stillen unterliegt dem Gesetz des Angebots und der Nachfrage. Desto häufiger gestillt wird, desto mehr Milch wird produziert. Daher sollte das Baby so oft es möchte gestillt werden. Außerdem sollten immer beide Brüste zum trinken angeboten werden. Und mit der Brust begonnen werden, die bei der letzten Stillmahlzeit als letztes an der Reihe war.
  • Richtiges Anlegen: Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Baby die Brustwarze richtig zu fassen bekommt und so viel vom Warzenhof mit ansaugt wie möglich.
  • Keine Fertigmilch: Das Baby sollte nur Muttermilch erhalten. Auf jegliche Gabe von Fertigmilch sollte verzichtet werden. Denn so möchte das Baby seltener an der Brust trinken. Es ist dann schlicht schon satt. Die Milchproduktion der Brust reduziert sich bei geringerer Nachfrage automatisch.
  • Das Baby wach halten: Damit während dem Stillen keine Pausen entstehen, weil das Baby einschläft, sollte versucht werden es wach zu halten. So kann z.B an seinen Füssen gespielt werden.
  • Stilltee: Um die Milchproduktion anzuregen helfen sogenannte Stilltees. Sie beinhalten in den meisten Fällen Anis, Fenchel und Kümmel und sorgen für größere Milchmengen.
  • Wärme: Um dem Milchfluss zu begünstigen kann die Brust mit Stillöl und warmen Kompressen auf das Stillen vorbereitet werden.
  • Entspannung und Ruhe: Um genügend Milch zu produzieren, brauchen Frauen viel Ruhe und Entspannung. Deshalb sollten sie sich Auszeiten nehmen, und dafür sorgen, dass sie genügend entspannen können. Beispielsweise kann ein gemeinsamer Mittagsschlaf mit dem Baby wahre Wunder bewirken.

Hilfe durch Hebamme und Stillberatung 

Bestätigt sich die Befürchtung der Mutter, dass sie wirklich zu wenig Milch produziert, kann sie sich Rat und Hilfe bei ihrer Hebamme, oder einer Stillberaterin holen. Diese beraten die Mütter und suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen um die Milchproduktion anzuregen. Sich Hilfe zu holen ist keine Schande – und hat nichts mit Versagen zu tun.

Hier geht es zum Hauptartikel: Alles wissenswerte rund ums Stillen.


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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