Babys haben bereits im Mutterleib die Fähigkeit zu hören. Dort nehmen sie die Stimme der Mutter wahr und erkennen sie nach der Geburt sofort wieder. Die Hörfähigkeit verfeinert sich in den ersten Lebensmonaten eines Kindes enorm. Schon bald nimmt es leiseste Geräusche wahr und schaut in die Richtung, aus der sie kommen. 

Die Hörfähigkeit eines Kindes ist bereits nach dem ersten Lebensmonat voll entwickelt. Jedoch verfeinert sie sich in den darauf folgenden Monaten und wird zu einem wichtigen Wahrnehmungsorgan. Natürlich dauert es noch einige Zeit, bis das Kind das Gehörte verstehen und einordnen kann. Doch auch dass wird in den nächsten Monaten von den Kleinen erlernt.

Die Entwicklung des Hörens bei Babys

Ein Neugeborenes saugt, wie ein Schwamm, alle Geräusche um sich herum auf. Schnell kann es die Stimme der Mutter von anderen unterscheiden, und auch andere Alltagsgeräusche erkennt es wieder, kann sie jedoch noch nicht zuordnen. Hört es bestimmte Geräusche – wie die Melodie seiner Spieluhr – regelmäßig, lässt es sich durch diese beruhigen und schläft vielleicht sogar darüber ein. Laute schrille Töne lassen Babys erschrecken. Sie beginnen zu weinen und lassen sich nur schwer wieder beruhigen.

Mit etwa drei Monaten ist das Gehör soweit verfeinert, dass das Baby beginnt Blickkontakt zu halten, wenn man mit ihm spricht. Es versucht nun auch mit Brabbeln zu antworten. Viele Kinder wenden ihren Blick nun ab, wenn sie müde oder überreizt sind. Ist das der Fall, sollte man dem Baby etwas Ruhe gönnen, um es nicht zu überfordern.

Ist das Baby fünf Monate alt, beginnt es seinen Blick in die Richtung zu wenden, aus dem ein Geräusch kommt. Es folgt nun auch einem Geräusch, indem es seinen Kopf dreht und wendet. Singen Eltern ihrem Kind Lieder vor, ernten sie hierfür ein lächeln. Das Baby wird mit Begeisterung zuhören. Auch die Stimmen der Geschwister werden nun genau erkannt und sorgen für kleine Brabbelstürme.

Im Verlauf der nächsten Monate beginnen Kinder mit Geräuschen zu experimentieren. Sie nutzen die Rassel um Geräusche zu produzieren, und lauschen interessiert, wie es klingt, wenn sie einen Löffel oder einen Baustein aus dem Hochstuhl auf den Boden werfen. Auch ihre eigene Stimme zu hören, bereitet ihnen viel Freude. Sie erzählen mit Vorliebe mal laut und mal leise. Babys können nun auch Geräusche zuordnen, und entwickeln zum Beispiel bei Musik erste Vorlieben. Laute Geräusche erschrecken sie weiterhin, und monotone, wie der Staubsauger oder Föhn, bringen manche Babys im Null-Komma-Nix zum einschlafen.

Das Hörvermögen bei Babys stärken 

Eltern können einiges tun, um das Hörvermögen ihres Kindes zu stärken und zu verfeinern. Kinder sind von Natur aus neugierig. Daher freuen sie sich, wenn sie neue Geräusche hören und kennen lernen. Musik bietet sich hier geradezu an. Eltern können ihrem Kind Kinderlieder vorspielen, aber auch die eigene Lieblings-CD eignet sich. Verzichten sollte man jedoch auf eine zu hohe Lautstärke. Das Gehör eines Babys ist um einiges sensibler als das eines Erwachsenen. Auch vorsingen mögen Babys gerne. Sie lauschen gerne der Stimme ihrer Eltern und lernen so verschiedene Melodien kennen.

Kinder entwickeln relativ schnell Vorlieben für verschiedene Geräusche und zeigen ihren Eltern deutlich, wenn ihnen ein Geräusch nicht gefällt. Wichtig ist, das Baby nicht zu überfordern. Es kann nur ein gewisses Pensum aufnehmen und verarbeiten.Wendet es seinen Blick ab, oder beginnt zu weinen, sollte man ihm etwas Ruhe gönnen.

Entwicklungsauffälligkeiten erkennen

Mittlerweile gehört das Hörscreening in fast allen Kliniken zur Routineuntersuchung nach der Geburt eines Kindes. Dabei wird das Hörvermögen eines Kindes getestet. In den meisten Fällen, ist dieser Test völlig unauffällig. Doch einige Kinder haben eine angeborene Hörproblematik. Entweder ist ihr Hörvermögen eingeschränkt, oder sie kommen Gehörlos zur Welt. In beiden Fällen werden die Eltern und das Kind von HNO-Ärzten betreut und begleitet.

Das Hörvermögen eines Kindes kann sich auch im Verlauf verschlechtern. Eltern, die das Gefühl haben, dass ihr Kind nicht gut hören kann, sollten unbedingt ihren Kinderarzt aufsuchen. Dieser wird das Hörscreening wiederholen und so eine Diagnose stellen.





Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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