Erkältung? Grippe? Grippaler Infekt? Verkühlung? Häufig werden diese Begriffe synonym verwendet. Doch bezeichnen sie wirklich die gleichen Erkrankungen? Und wenn nicht, wie kann man die Unterschiede erkennen? Diese Frage ist vor allem für Eltern knifflig, wenn es in die Erkältungssaison geht. Hat das eigene Kind jetzt nur eine vermeintlich harmlose Erkältung? Oder hat vielleicht doch ein Grippevirus zugeschlagen? Wie man die Unterschiede erkennt, erfahrt ihr hier.

Begriffsdefinition: Grippe – Erkältung

  • Eine Erkältung, auch grippaler Infekt oder Verkühlung (vor allem in Österreich verwendet) genannt, ist eine Erkrankung der oberen (Nase, Rachen) und unteren (Bronchien) Atemwege, die meist durch Corona- oder Adenoviren ausgelöst wird. Es gibt mehr als 200 Erkältungsviren, daher ist es nicht verwunderlich, dass Erwachsene durchschnittlich zwei bis vier Mal pro Jahr an einem grippalen Infekt erkranken, Kinder sogar noch häufiger.
  • Die Grippe, auch als Virusgrippe oder umgangssprachlich als echte Grippe bekannt, wird hingegen durch Grippeviren (= Influenzaviren) hervorgerufen. Dieser Virentyp verändert sich ständig, sodass keine wirkliche Immunität entstehen kann.

Grippe oder Erkältung – was ist der Unterschied?

Auch wenn beide Erkrankungen ähnliche Symptome haben, lassen Sie sich doch recht gut voneinander unterscheiden. Gerade bei Kindern hilft dies oft, um zu entscheiden, ob ein Besuch beim Kinderarzt nötig ist oder nicht. Die nachfolgende Tabelle stellt die Unterschiede zwischen einer Grippe und einem grippalen Infekt dar.

Grippaler InfektGrippe
KrankheitsbeginnSymptome schleichen sich einPlötzliche Symptome
Krankheitsdauer1 – 2 Wochen1 – 2 Wochen
Krankheitsgefühlleicht bis mäßig unangenehmsehr unangenehm bis stark
Fiebereher selten oder niedrig
(unter 39°C)
setzt schnell und hoch ein
(bis über 39°C)
Schnupfenimmermögliches Symptom
Halsschmerzensehr wahrscheinlicheher selten
Hustenmit Auswurfschmerzhafter trockener Husten
Muskelschmerzen und Gliederschmerzenist möglichstarke Scherzen
Kopfschmerzenleichte Kopfschmerzenstarke
Kopfschmerzen
Impfungleider nicht möglichGrippeschutzimpfung

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Was tut meinem Kind jetzt gut?

Bei einer Erkältung gibt es zahlreiche Hausmittel, die die Beschwerden Ihres Kindes lindern können. Neben Wadenwickeln, um das Fieber zu senken, bieten sich auch folgende Hausmittel an:

  • Hühnersuppe (versorgt den Körper mit Flüssigkeit und die Inhaltsstoffe lindern Fieber und Halsschmerzen)
  • Honig (lindert Halsschmerzen; aber Vorsicht: Nicht in heißen Tee oder Ähnliches einrühren, damit geht die Wirkung verloren)
  • Lindenblütentee (versorgt den Körper mit Flüssigkeit und hilft, Fieber zu senken)
  • Zwiebelsaft (die ätherischen Öle der Zwiebel lindern Halsschmerzen)

Sollte der Verdacht bestehen, dass Ihr Kind tatsächlich an Grippe erkrankt ist, sollten Sie umgehend Ihren Kinderarzt aufsuchen. Dieser wird den Verdacht abklären und gegebenenfalls eine geeignete Therapie mit antiviralen Mitteln einleiten. Symptome wie Husten und Fieber können auch hier mit Hausmitteln wie Zwiebelsaft oder Wadenwickel bekämpft werden.

Ansteckung und Vorbeugung

Ansteckung und Vorbeugen erfolgen bei beiden Krankheiten gleich. Erkältungs- und Grippeviren tummeln sich gerne dort, wo sich viele Menschen aufhalten. Eine ideale „Brutstätte“ sind Kindergärten und Schulen, aber auch öffentliche Verkehrsmittel. Übertragen werden die Viren zum Beispiel durch Tröpfcheninfektion; gerade Kinder achten beim Toben und Spielen häufig nicht darauf, sich die Hand vor den Mund zu halten oder in die Armbeuge zu niesen. Schnell hat sich Ihr Kind auch angesteckt.

Neben dem richtigen Niesen und Husten hilft auch gründliches und regelmäßiges Händewaschen, eine Ansteckung zu vermeiden. So gelangen die Viren von Spielsachen oder Ähnlichem nicht über die Hände an Mund und Nase. Am besten üben Sie das Händewaschen mit Ihrem Kind. Eine gesunde Ernährung unterstützt das Immunsystem und hilft so auch, Erkältungskrankheiten vorzubeugen.

TIPP: Es gibt auch eine Grippeschutzimpfung; diese kann bereits ab dem Säuglingsalter verabreicht werden, jedoch muss sie jedes Jahr neu durchgeführt werden.


Wer hat's geschrieben?

Torsten Esser

Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang "Soziale Arbeit" studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins.

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