Der siebte Monat bringt so viele aufregende Veränderungen mit sich! Euer Baby wächst jetzt etwa eineinhalb Zentimeter und nimmt rund 400 Gramm zu. Die meisten kleinen Entdecker passen bereits in Kleidergröße 74.
Aber das ist noch nicht alles. Zwischen dem 7. und 8. Monat passiert etwas ganz Besonderes: Die ersten winzigen Zähnchen bahnen sich ihren Weg – meist einer der unteren Schneidezähne. Und manche Babys können in diesem Alter schon 20 Minuten lang selbständig am Tisch sitzen.
Hier findet ihr alles, was ihr über den siebten Lebensmonat eures Babys wissen müsst. Von den ersten Sitzversuchen, bis hin zu neuen Geschmackserlebnissen beim Essen – wir begleiten euch in diesem Betrag durch jeden spannenden Moment. Gemeinsam schauen wir uns an, wie sich euer Baby körperlich und geistig entwickelt, welche Spielideen jetzt perfekt sind – und wie ihr euer Zuhause für agile Entdecker sicher gestaltet. Los geht’s!
Körperliche Entwicklung im 7. Monat
Euer Abenteurer wird jetzt richtig aktiv! Die motorische Entwicklung bringt im Alter von sieben Monaten ein paar echte Meilensteine an den Start. Erste mutige Sitzversuche und Krabbelversuche, prägen die Zeit um die 30. Woche und aufwärts.
Größe und Gewicht mit 7 Monaten
Die Wachstumskurve wird jetzt etwas ruhiger. Jungen wiegen Ende des siebten Monats durchschnittlich 8,4 Kilogramm und messen etwa 70 Zentimeter. Mädchen sind mit 7,7 Kilogramm und 68 Zentimetern oft etwas zierlicher. Der Kopf wächst dabei stetig weiter und erreicht bald 43 bis 45 Zentimeter Umfang.
Macht euch keine tiefgehenden Gedanken, wenn euer Schatz beim Wachstum ein anderes Tempo zeigt. Solange sich euer Baby innerhalb der Perzentilen P25 und P75 im U-Heft entwickelt, ist alles bestens.
Die Kleidergrößen wechseln jetzt nicht mehr so oft. Die meisten Babys bleiben eine Weile bei Größe 68 bis 74 und Windelgröße 3. Das Portemonnaie freut sich! 🙈
Sitzen lernen: Geduld ist der Schlüssel
Manch kleiner Akrobat setzt sich mit sieben Monaten schon ganz alleine auf. Andere benötigen noch eine helfende Hand, oder stützen sich geschickt mit einem Arm ab. Die allermeisten Babys kommen irgendwann im achten Monat an diesen Punkt. Oft sitzen sie dann erstmal stolz nur auf einer Pobacke.
LESETIPP: Euer Baby lernt das Sitzen!
Wichtiger Hinweis für euch: Lasst bitte euer Baby das Tempo bestimmen. Es setzt sich auf, wenn die kleinen Muskeln dazu bereit sind. Erzwungenes Sitzen kann der noch zarten Wirbelsäule nachhaltig schaden.
Bewegung wird zum Abenteuer
Mit sieben Monaten sind die meisten Babys echte Profis im Drehen geworden. Vom Bauch auf den Rücken – und zurück – das klappt jetzt sicher. Danach investieren sie ihre ganze Energie in weitere motorische Experimente.
Einige schaffen bereits den Vierfüßlerstand. Andere entdecken das Krabbeln für sich und drücken sich aus der Bauchlage hoch.
Auch die kleinen Händchen werden dabei immer geschickter:
- Gegenstände wandern von einer Hand zur anderen
- Der Scherengriff (mit Daumen und Zeigefinger) entwickelt sich
Die “Lieblingsseite” – völlig normal!
Fast jedes Baby hat eine Seite, zu der es sich besonders gern dreht. Das ist kein Grund zur Sorge. Man mutmaßt, dass es etwas mit einer besonders gemütlichen Position aus Mamas Bauch zu tun haben könnte. Grundsätzlich muss man sich bei einer bevorzugten Seite erstmal keine Gedanken machen.
Aber man kann (und sollte) auch spielerisch die andere Seite, also die vermeintlich “schwächere Seite”, anbieten. Platziert zwischendurch einfach mal interessantes Spielzeug auf der schwächeren Seite.
Dank angeborener Neugierde und Willenskraft, sollte euer Baby eigentlich recht fix beide Seiten ansteuern können. Ein wenig Geduld gehört natürlich dazu.
Falls es aber über mehrere Wochen trotzdem sehr einseitig fixiert bleibt, erwähnt das beim nächsten Kinderarztbesuch. Trotzdem kein ernsthafter Grund zur Sorge! In den allermeisten Fällen hat solch eine Seitenfixierung eine ganz leicht lösbare Ursache. Ein Beispiel wäre das KiSS-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Fehlstellung der ersten beiden Halswirbel. Grob ausgedrückt, hat euer Baby eventuell irgendwo eine Blockade in der Wirbelsäule. Solche Dinge sind auch schon im Babyalter sehr gut mit Physiotherapie behandelbar.
Und denkt auch an diesem Punkt immer daran: Euer Baby ist einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenen Rhythmus. Die Reihenfolge der Meilensteine bleibt meist gleich, aber das Timing ist völlig individuell. Genießt also jeden kleinen Fortschritt, ohne ihn übermäßig zu analysieren.
Euer Baby entdeckt die Welt mit Herz und Verstand
Die geistigen und emotionalen Fortschritte eures 7 Monate alten Babys, sind mindestens genauso spannend, wie all die körperlichen Meilensteine. Euer kleiner Schatz entwickelt jetzt seine ganz eigene Persönlichkeit – und erobert die Welt (buchstäblich) mit allen Sinnen.
Kleine Forscher bei der Arbeit
Babys werden in diesem Alter zu echten Forschern, die ganz bestimmte Experimente, durch ständige Wiederholungen, für sich belegen wollen.
Das beste (und wohl typischste) Beispiel wäre wohl das Lieblingsspielzeug, welches immer wieder aus den Händchen fallen gelassen wird. Erstens ist es ja total spannend, dass es immer in die gleiche Richtung fällt. Nämlich nach unten. Euer “Mini-Newton” hat soeben die Schwerkraft entdeckt! 🤗 Aber besonders spannend ist es auch, dass das Spielzeug manchmal ganz anders klingt, wenn es auf dem Fliesenboden, auf dem Teppich, oder eben auf der Couch landet.
Außerdem lösen sie mit jedem Mal, wenn sie es erneut fallen lassen, eine Reaktion bei euch aus. Und auch DIE kann von Mal zu Mal unterschiedlich sein.
Super spannend für euer Baby! ☺️🙈
Mit seinen kleinen Händchen untersucht es jetzt Gegenstände von allen Seiten, bewegt sie hin und her und schlägt sie sogar gegeneinander. Besonders fasziniert zeigt es sich von Löchern in Gegenständen – die kleinen Fingerchen wollen alles genau erforschen. Langsam aber sicher beginnt euer Baby zu verstehen, dass seine Handlungen “Folgen” haben.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Das eigene Spiegelbild wird jetzt zu einer endlosen Quelle der Faszination. Auch wenn sich euer Schatz noch nicht selbst erkennt, werden alle Bewegungen im Spiegel gebannt beobachtet. Irgendwann zwischen dem 5. und 8. Monat, fangen die meisten Babys sogar an, ihrem eigenen Spiegelbild zuzulächeln.
Warum das Fremdeln ein gutes Zeichen ist
Viele Babys beginnen im siebten Monat zu fremdeln. Diese Phase startet meist irgendwann zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat. Plötzlich unterscheidet euer kleiner Schatz ganz klar zwischen vertrauten und fremden Gesichtern. Bei Unbekannten versteckt es sein Gesicht, wird ängstlich, oder fängt sogar an zu weinen.
Falls euch das Sorgen macht: Das Fremdeln zeigt eigentlich etwas sehr positives! Euer Baby hat eine sichere, vertrauensvolle, Bindung zu euch aufgebaut. Diese besondere Art der Bindung, ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um die noch unbekannte Welt um Mama und Papa herum, sorgenfrei zu erkunden.
Sprachentwicklung – Sprachverständnis:
- Euer Baby tritt jetzt in die zweite Lallphase (Ja, so heißt das tatsächlich) ein und beginnt einfache Silbenverdopplungen nachzuahmen. Laute wie “ba”, “da”, “ma” und deren Verdopplung, zu “ba-ba” oder “da-da”, werden immer häufiger.
- Mit sieben Monaten erkennt euer Baby bereits seinen eigenen Namen und kann auf einfache Fragen wie “Wo ist Papa?” mit Blicken oder sogar einem kleinen Fingerzeig antworten.
- Auch ein “Nein” kann jetzt schon vorsichtig geübt werden. Sobald sich die Kleinen krabbelnd auf den Weg durch das Haus machen, wird es ein wichtiger Sicherheitsanker. Aber – natürlich ist eine eingeübte Reaktion auf ein bestimmtes Wort an diesem Punkt noch kein echtes Sprachverständnis. Die Sache mit einem “Nein” braucht eine ganze Weile. Denn ein “Nein” will in jedem Fall gelernt sein.
Essen und erste Zähnchen: Eine aufregende Reise beginnt
Der siebte Monat markiert einen besonderen Wendepunkt im Menüplan eures Babys. Während sich die ersten winzigen Zähnchen durch das Zahnfleisch kämpfen, öffnet sich gleichzeitig eine ganz neue Welt voller Geschmäcker und Texturen.
Beikost starten: Der richtige Moment ist da
Zwischen dem vierten und siebten Monat ist es soweit, die Einführung der Beikost hat gestartet. Muttermilch oder Säuglingsmilch alleine kann jetzt nicht mehr alle wichtigen Nährstoffe liefern, die euer wachsender Entdecker braucht. Besonders Eisen wird immer wichtiger, deshalb steht der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei jetzt ganz oben auf der Liste.
So könnt ihr Schritt für Schritt vorgehen:
- Mittags: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei als erste richtige Mahlzeit
- Abends: Milch-Getreide-Brei (etwa einen Monat später)
- Nachmittags: Getreide-Obst-Brei (wieder etwa einen Monat später)
Wann man in der Beikost, welche Lebensmittel und Mahlzeiten einführen kann, lest ihr in unserem Beikostplan. Denn nicht jedes Lebensmittel ist auch in jedem Alter vernünftig verdaubar. Mit unserer Übersicht seid ihr aber auf der sicheren Seite!
Selbst essen lernen: Kleine Hände, große Entdeckungen
Babys lieben es, wenn sie ihre eigenen Hände benutzen können, um damit etwas zu erreichen. Das ist natürlich auch beim Essen nicht anders. Euer Baby wird begeistert sein, wenn es das erste Mal selbst einen weichen Möhrenstick in den Mund steckt! Ab dem siebten Monat sind viele kleine Gourmets bereit für ihre ersten Fingerfood-Abenteuer. Weiche Gemüsestücke, zarte Obststreifen oder kleine Brotwürfel, sind perfekt für sie, um sie selber zum Mund führen zu können.
Euer Baby ist für das Fingerfood bereit, wenn es:
- Stabil mit wenig Hilfe sitzen kann
- Nicht mehr automatisch alles mit der Zunge rausschiebt
- Neugierig nach eurem Essen greift
Diese kleinen Selbstversuche sind Gold wert. Euer Kind entdeckt verschiedene Oberflächen und Konsistenzen, während es gleichzeitig seine Fingerfertigkeiten trainiert.
Wenn die ersten Zähnchen kommen
Die Zeit zwischen dem sechsten und achten Monat bringt oft die ersten Zähnchen mit sich. Meist sind es die unteren Schneidezähne, die sich als erste zeigen. Euer kleiner Liebling könnte dann folgende Signale senden:
- Rotes, geschwollenes Zahnfleisch
- Viel mehr Speichel als sonst
- Ungewöhnliche Unruhe und häufigeres Weinen
- Leicht erhöhte Temperatur bis 38 Grad
Sobald das erste Zähnchen da ist, beginnt auch die tägliche Zahnpflege. Zwei Mal am Tag ganz sanft mit einer weichen Babyzahnbürste putzen. Solange euer Schatz noch unter einem Jahr ist, reicht klares Wasser übrigens völlig aus.
Trinken aus dem Becher: Ein neues Abenteuer
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um euer Baby an seinen ersten eigenen Becher zu gewöhnen. Das macht nicht nur stolz und selbstständig, sondern hilft auch dabei, die kleinen Mundmuskeln zu stärken und die Zähnchen zu schützen. Sobald drei Breimahlzeiten zum Alltag gehören, braucht euer Kind nämlich etwa 200 ml zusätzliche Flüssigkeit pro Tag.
Experten raten zu offenen Bechern statt Schnabeltassen, weil sie die Mundentwicklung besser unterstützen. Stilles Wasser und ungesüßte Tees sind die besten Durstlöscher – süße Säfte oder Schorlen können den zarten Zähnchen schaden.
Spielen und Sicherheit im Alltag
Euer kleiner Entdecker wird immer mobiler – und damit beginnt eine aufregende, aber auch herausfordernde Zeit! Förderung und Sicherheit werden jetzt zu euren täglichen Begleitern, während euer 7 Monate altes Baby, seine Welt erobert.
Spielideen, die euer Baby begeistern werden
Babys sind von Natur aus enorm neugierig. Sie lieben es einfach, Dinge auszuprobieren, in die Hände zu nehmen, oder mit dem Mund zu ertasten. Im Alter von sieben Monaten, kommt so langsam der Punkt, an dem sie zwar noch immer ihre Lieblingsspielzeuge haben, aber alles andere (was kein Spielzeug ist) eine unfassbare Anziehungskraft auf sie ausübt.
- Krabbelparcours: Baut einen kleinen Hindernisparcours aus Kissen und Decken
- Seifenblasen: Faszinieren euer Baby und fördern das Sehvermögen
- Türme stapeln: Leere Kartons oder Becher eignen sich perfekt
- Spiegelspiele: Gebt eurem Baby einen kleinen Handspiegel zum Erkunden
Denkt daran: Spielen soll vor allem Spaß machen, kein Lernprogramm sein. Euer Kind lernt am besten, wenn ihr ihm Zeit zum selbständigen Entdecken gebt. 🤗
Euer Zuhause wird zum Abenteuerspielplatz
Ich möchte euch jetzt keine Angst machen. Aber – die meisten Unfälle mit Kleinkindern passieren zu Hause. Sobald euer Baby krabbelt, braucht ihr DRINGEND eine kindersichere Umgebung:
- Steckdosen mit Sicherungen versehen
- Schränke mit Putzmitteln oder Medikamenten verschließen
- Treppen durch Schutzgitter sichern
- Möbel an der Wand befestigen
- Teppiche rutschfest machen
LESETIPP: Hier haben wir einen Ratgeber zusammengestellt, mit all den ganz typischen, aber auch untypischen Dingen, die man nicht unbedingt sofort auf dem Schirm hat, wenn man an die Kindersicherheit für ein Baby im eigenen Haus denkt.
Tagesrhythmus: Struktur gibt Sicherheit
Mit sieben Monaten brauchen Babys etwa 14 Stunden Schlaf innerhalb von 24 Stunden. Ein entspannter Tagesablauf könnte so aussehen:
- Zwei bis drei Nickerchen tagsüber (zusammen 2-3 Stunden)
- Wachzeiten von 2-3 Stunden zwischen den Schläfchen
- Schlafenszeit zwischen 19:00 und 20:00 Uhr
Feste Rituale geben eurem Baby Sicherheit. Wiederkehrende Abläufe bei Mahlzeiten, Baden und Schlafengehen, helfen eurem kleinen Schatz (und euch), sich zu orientieren.
Der wichtige Termin: U5-Untersuchung
Die U5-Untersuchung findet zwischen dem sechsten und siebten Lebensmonat statt. Euer Kinderarzt:
- Überprüft die körperliche Entwicklung
- Achtet auf Hinweise für Sehstörungen
- Beobachtet die Beweglichkeit eures Babys
- Berät zu Themen wie Ernährung, Unfallverhütung und Schlaf
Nutzt diesen Termin auch für eure Fragen – kein Anliegen ist unwichtig!
Was bleibt vom 7. Monat?
Euer kleiner Schatz lernt in diesem Monat so viel – von den ersten wackeligen Sitzversuchen, bis hin zu mutigen Geschmackserlebnissen beim Essen. Beinahe jeder Tag bringt eine neue Überraschung mit sich.
Euer Baby hat seine eigenen Prioritäten gefunden. Während manche Kinder schon fröhlich herumkrabbeln, üben andere noch das Sitzen. Das ist das Schöne daran – jedes Kind schreibt seine ganz eigene Geschichte einfach selbst. Euer Baby zeigt euch jeden Tag mehr von seiner kleinen Persönlichkeit.
Das Fremdeln, das vielleicht gerade begonnen hat, mag manchmal ein wenig anstrengend sein. Aber es ist eigentlich ein wunderbares Zeichen dafür, wie stark eure Bindung geworden ist. Euer Baby weiß genau, wer seine wichtigsten Menschen sind.
Sicherheit wird jetzt immer wichtiger. Euer Zuhause verwandelt sich langsam in einen Vollzeit-Abenteuerspielplatz, der gleichzeitig sicher sein muss.
Am wichtigsten ist: Genießt diese kostbaren Momente! Das erste zahnlose Lächeln, die neugierigen Blicke, wenn euer Baby die Welt entdeckt, die kleinen Hände, die alles erforschen wollen – das sind die Erinnerungen, die für immer bleiben. Jeder kleine Fortschritt ist ein Grund zum Feiern.
Vertraut eurem Bauchgefühl und eurem Baby. Ihr macht das großartig! Der Weg geht weiter, und jeder neue Monat hält wieder neue kleine Wunder für eure Familie bereit.
FAQs zum siebten Monat mit eurem Baby
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