Beinahe jeder von uns muss sich einige Male im Jahr über leichte bis schwere Halsschmerzen ärgern. In den meisten Fällen wird es sich dabei um einen bakteriellen Infekt handeln, der sich im Rachenraum angesiedelt hat. Aber darüber hinaus gibt es verwirrend viele weitere Möglichkeiten, warum der Hals akut schmerzen kann.

Eines vorweg: Halsschmerzen sind per Definition keine Krankheit – sondern ein Symptom. Die potentiellen Ursachen sind enorm weit gefächert. Hier ein paar Beispiele:

  • Atemwegsinfektionen (Erkältung – Grippe)
  • Mandelentzündung (Tonsillitis)
  • Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • Seitenstrangangina (Angina lateralis)
  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Stimmbandentzündung
  • Heiserkeit (Dysphonie)
  • Scharlach
  • Mumps

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Sie zeigt aber recht anschaulich, wie unterschiedlich die einzelnen Ursachen des Halsschmerzes gelagert sein können. Jeder einzelne Punkt der Auflistung – ob Infekt, Entzündung, oder Grunderkrankung – wird weitere ganz spezifische Begleiterscheinungen mit sich bringen. Auch der Halsschmerz selber ist rein technisch gesehen solch eine Begleiterscheinung.

Geht man wegen Schmerzen im Hals zum Arzt, wird dieser nach weiteren Symptomen fragen, um sich anhand der einzelnen „Symptom-Bausteine“, der gemeinsamen Ursache zu nähern. Der Kopf, die Augen, Ohren, der Nacken, Bronchien und Lunge werden abgefragt und untersucht. Hat man beispielsweise Ohrenschmerzen, ist das eine weitere Begleiterscheinung zum Halsschmerz, welche dem Arzt bei der Diagnose der eigentlichen Erkrankung behilflich ist.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, wird es sich wahrscheinlich in den meisten Fällen um einen bakteriellen Infekt handeln. Eine weitere häufige Ursache ist übrigens das Atmen mit geöffnetem Mund. Ist die Nase verstopft, wird man ganz automatisch (ob im Schlaf oder im wachen Zustand) durch den Mund atmen, um genügend Luft zu bekommen. Als Folge kann der Rachen mit einer Entzündung reagieren.

Gerade bei Kindern ist es häufig so, dass eine verstopfte Nase zwar bewusst ist, es aber nicht zwingend aktiv geäußert wird. Für Eltern ist es also relativ wichtig, eventuelle Begleiterscheinungen (das trifft nicht nur bei Halsschmerzen zu) aktiv abzufragen. Nur so kann man entscheiden, ob vielleicht doch der Weg zum Arzt nötig wird.

Wann sollte man mit Halsschmerzen zum Arzt gehen?

Dauern Halsschmerzen mehr als ein paar Tage an, sollte man jedoch in jedem Fall die Ursache durch einen Arzt abklären lassen. Erkennt man eine Geschmacksbeeinträchtigung (säuerlichen Speichel / eitrigen Geschmack) sollte man den Gang zum Arzt ebenfalls nicht scheuen. Melden sich neben den Halsschmerzen noch weitere Symptome, die nahelegen, dass es sich nicht nur um eine leichte Erkältung handelt (wie Fieber), oder man sie schlimmstenfalls nicht einordnen kann, ist der Weg zum Hausarzt mehr als angeraten.

Denn in seltenen Fällen ist der relativ häufig auftretende Halsschmerz dann doch ein wichtiges Aufbruchssignal einer schwerwiegenden Grunderkrankung, welche ohne ärztliche Hilfe weitreichende gesundheitliche Folgen haben könnte.

Prävention und Behandlung

Da die zugrunde liegenden Ursachen so unterschiedlich gelagert sein können, gibt es für Prävention und Behandlung von Halsschmerzen keine allgemeingültigen Lösungen. Jeder Ansatz ist so spezifisch wie die jeweilige Ursache.

Die leichteren Formen (durch Schnarchen oder Infekte) regeln sich durch ein fittes Immunsystem schnell von selbst. Wer also grundsätzlich gut auf seinen Körper achtet, der wird eher selten länger gegen Entzündungen im Hals zu kämpfen haben.

Wenn es dann trotzdem einmal zwickt, gibt es tolle Hausmittel, die man anwenden kann, bevor man zur chemischen Keule greift.

Gerade in Bezug auf Kinder sollte man möglichst nicht zu unnötigen Medikamenten greifen, da das junge Immunsystem noch in der Übungsphase steckt.

Hat man den Verdacht auf schwerwiegendere Ursachen, erfordert das zwingend einen Arzt!


Wer hat's geschrieben?

Torsten Esser

Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang "Soziale Arbeit" studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)

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