Die Beziehung zwischen Geschwistern ist eine ganz besondere. Sie ist oft bereits im Kindesalter so eng wie keine andere und besteht meistens bis ins Erwachsenenalter und weit darüber hinaus.

Doch der Alltag mit Geschwisterkindern kann ganz schön chaotisch sein, denn sie lieben sich und hassen sich. Es ist besonders schön wenn sie stundenlang miteinander spielen, aber auch extrem anstrengend, wenn sie mal wieder streiten. Höhen und Tiefen begleiten Geschwister, doch genau diese Erfahrungen im Kindesalter stärkt ihre Bindung und lässt sie zusammenhalten wie Pech und Schwefel.

Geschwister: Gemeinsam gegen den Rest der Welt

So gerne sich Geschwister streiten, so fest halten sie auch zusammen. Besonders dann, wenn Mama oder Papa irgendwas zu beanstanden haben, halten sie fest zusammen. Keiner verrät den anderen und gemeinsam wird sich gegen die Eltern verschworen. Auch im Kindergarten oder in der Schule stehen sie gemeinsam wie eine Wand gegen den Rest der Welt. Denn als Einheit kann ihnen niemand etwas anhaben. Dieses Geschwisterduo sieht man übrigens häufiger bei gleichgeschlechtlichen Geschwisterpaaren. Denn sie haben oft gemeinsame Interessen und nutzen sich gegenseitig, um sich zu vergleichen und zu identifizieren.

Die Bindung zwischen Geschwistern ist oft einzigartig. Sie verstehen sich blind und vertrauen sich gegenseitig. Auch ein Streit kann sie nicht wirklich entzweien. Eine Eigenschaft, die oft bis zur Pubertät anhält. Dort wird es dann etwas schwieriger, weil die unterschiedlichen Freundeskreise und Interessen zu unterschiedlich werden. Doch ist die Pubertät überstanden, finden Geschwister schnell wieder zusammen.

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Nicht immer ein Herz und eine Seele

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Eltern wissen: Der Alltag mit Geschwistern ist nicht immer Milch und Honig!

Geschwister sind die ersten Personen, mit denen sich Kinder messen, vergleichen und Konflikte ausfechten. Sie üben Alltagskrisen mit ihren Geschwistern und damit  für den Ernstfall. Dabei spielt der Altersunterschied übrigens kaum eine Rolle. Denn Geschwister finden immer einen Grund zum Streiten. Sie sind sich manchmal so gleich und doch wieder so gegensätzlich, dass es regelmäßig Kracht.

Oftmals sind die unterschiedlichen Interessen ein Konfliktpunkt. So wollen Mädchen lieber mit ihren Puppen Teestunde halten und Jungs wollen eben eher Puppen fesseln und Indianer spielen. Doch die Austragung solcher Konflikte hat oft zur Folge, dass sich die Geschwister danach noch besser verstehen. Denn jeder erfolgreich bewältigte Konflikt stärkt die Bindung der Kinder.

Oftmals wird wegen potentieller Streitigkeiten davon abgeraten Geschwisterkinder in ein gemeinsames Kinderzimmer zu geben. Fachleute würden das heute so pauschal aber nicht mehr bestätigen. Denn es kommt bei einer Entscheidungsfindung auf die Charaktere, das Gemüt, gemeinsame Interessen, und das Alter der Kinder an. So können es Kleinkinder bis ins Schulalter als besonders schön empfinden, gemeinsam ein Zimmer zu teilen. Jederzeit miteinander spielen zu können und sich Abends noch heimlich Geschichten zu erzählen, klingt nach einer guten Idee für die Kinder. Ab dem Teenager-Alter wird es dann jedoch schwieriger. Kinder in der Pubertät brauchen ihr eigenes Reich, um sich zurückziehen zu können. Ein eigenes Zimmer bedeutet dann wichtige Privatsphäre, Intimsphäre und mentaler Rückzugsort.

Freunde fürs Leben

Durch die enge Bindung während der Kindheit entwickeln Geschwister häufig eine Freundschaft fürs Leben. Die große Schwester wird da zur engsten Vertrauten und Ansprechperson in allen prekären Fällen, und auf den kleinen Bruder hat der Große immer ein Auge. Gemeinsame Erlebnisse aus der Kindheit verbinden sie ein Leben lang. Spätestens nach der Pubertät sind die „schlimmsten“ Konflikte einmal ausgefochten und im besten Fall schnell vergessen. Das Band fürs Leben steht!


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