Wir alle kennen sie – die bunten Kinderlebensmittel im Supermarktregal. Joghurt bedruckt mit Kinderhelden, Wurst mit Gesicht und Prinzessinnenkuchen zum selber backen. Die Regale sind voll davon und die Kinderaugen groß. Geworben wird dabei oft genug mit gesunden Produkten für die Kinder. Doch wie gesund sind sie denn jetzt wirklich?

Für Kinder gibt es mittlerweile überall zielgruppengerechte Spezial-Lebensmittel. Schön anzusehen und von unseren Kindern enorm begehrt. Doch was steckt in diesen tollen Lebensmitteln? Tun wir unseren Kindern etwas gutes, wenn wir nur noch Kinderlebensmittel kaufen?

Kinderlebensmittel – der Markt boomt

Die Kinderwurst mit Schweinsgesicht oder Smiley kennen sicherlich auch noch die Älteren unter uns. Die Motive sind mittlerweile etwas aufwendiger gestaltet, aber die Grundidee findet man auch heute noch im Wurstregal. Lebensmittel welche speziell für unsere Kinder gestaltet sind, gibt es schon seit Jahrzehnten. Etwas neuer ist der Trend, sie mit Alltagshelden unserer Sprösslinge zu verknüpfen. Da klatschen sich Micky Mouse und Spiderman in der Joghurtabteilung ab, während Heidi und Cinderella die Müslipackungen besiedeln.

Recht neu und bedenklich ist ein Trend der Werbeindustrie, den Kindern zu suggerieren, dass beispielsweise der Bienenhonig mit der Maja auf der Verpackung besonders nahrhaft und gesund sei. Auch die Milch von Heidis Alm ist natürlich besonders frisch. Und auch Spiderman würde ohne seine tägliche Portion Kinderjoghurt nicht mehr in den Anzug passen. Hier werden Eltern vor eine große Verantwortung gestellt. Und sicherlich auch vor die eine oder andere Zwickmühle. Denn es ist recht offensichtlich nicht immer so, dass in den Lebensmitteln das steckt, was die Verpackung suggeriert.

Joghurt ist nicht gleich Joghurt

In den meisten Kinderlebensmitteln steckt deutlich mehr Zucker, als in den Lebensmitteln für Erwachsene. So schmeckt der Kinderjoghurt deutlich süßer und hat eine intensivere Rotfärbung als der herkömmliche für Erwachsene. Und Kinder prägen sich sehr schnell auf genau diese Punkte. Sieht der Kinderjoghurt doch deutlich besser aus und ist fein püriert, verschmähen sie schnell den normalen Joghurt. Und auch geschmacklich werden die Kleinen an der Nase entlang geführt. Sie schmecken längst nicht mehr die Erdbeere, sondern den puren Zucker und die volle Wucht der Geschmacksverstärker.

Die gesunde Portion Milch? Weit gefehlt.

Ein gutes Beispiel ist das bei Mädchen so beliebte Erdbeerpulver, aus dem man in Verbindung mit gesunder Milch, eine köstliche Erdbeermilch zaubern kann. So ist dann natürlich frische und gesunde Milch in der Erdbeermilch, aber Dank des eingerührten Zuckergehalts, den Aromastoffen und den Geschmacksverstärkern wird der Begriff “gesund” zur puren Ironie.

TIPP: Die bessere Alternative wären frische und reife Erdbeeren, welche man mit man mit Hilfe eines Mixers in echter gesunder Milch ertränkt, und gegebenenfalls mit etwas Vanillezucker süßt. Natürlich werden eure Kleinen akut meckern, was das denn noch mit Heidi zu tun haben soll!? Aber da findet sich dann sicherlich spontan in der Haushaltwarenabteilung das neue Lieblings-Heidi-Glas für den heimischen Hängeschrank.

Bei Kinderlebensmitteln werden oft Versprechen gebrochen

Klar ist – ganz um Kinderlebensmittel kommen wir nicht herum. Und auch nicht jedes einzelne Produkt ist ein reines Gespinst der Werbeindustrie. Sicherlich gibt es auch wohl durchdachte und ausgewogene Lebensmittel für Kinder. Der strenge Blick auf die Inhaltsstoffe und die Nährwerttabelle sollte jedoch niemals fehlen.

Oft genug sind die Augen der Kleinen aber viel zu groß, als dass man den Kauf konsequent verweigern sollte. Nimmt man es bei diesen Produkten wie beim Thema Süßigkeiten, wird man seinem Kind mit einem geregelten Verzehr sicherlich nicht schaden. Falls ihr dann noch regelmäßig zu selbstgemachten Alternativen greift, werdet ihr schnell bemerken, dass auch euren Kindern die Milch mit den frischen Erdbeeren eigentlich viel besser schmeckt.


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