“Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr!”. Das Sprichwort passt, oder? Die Herausforderung Eltern zu sein, verlangt uns eine Menge ab. Die Welt mit Kindern ist eine solch andere. Schöner (keine Frage!) aber auch anstrengender, Zeit fressend und enorm kräftezehrend. Und hinzu kommt die ständige Frage:” Sind wir gute Eltern?”. Wir möchten euch verraten, wie man die Elternschaft genießen kann und die Selbstzweifel in den Keller verbannt.

Eltern sein – Das neue Leben

Neun Monate Vorbereitung und dann ist es endlich da, dieses kleine Wesen, dass von nun an all unsere Aufmerksamkeit benötigt. Ein Meilenstein im Leben. Ein Meilenstein, der so ziemlich alles auf den Kopf stellt, was wir bis dato gewohnt waren. Schlafmangel, ein komplett anderer Alltag, und die neue ungewohnte Verantwortung für ein Baby. Eltern zu sein bedeutet ein komplett neues Leben zu leben. Es ist geprägt von Kuscheleinheiten und dieser unendlichen Liebe zum Baby. Aber auch von schlaflosen Nächten und Schreiattacken. Dieses neue Leben ist eine große Herausforderung, der es sich offen zu stellen gilt.

Alles anders als geplant.

Das Leben mit Kind ist in erster Linie Alles – aber nicht planbar. War doch für den Vormittag der Pekip-Kurs angedacht, sitzt man stattdessen beim Kinderarzt, weil der Kleine plötzlich Fieber hat. Oder der lang ersehnte Mädels-Shopping-Tag fällt ins Wasser, weil das Baby gerade mitten im Wachstumsschub steckt und nur nach Mama verlangt. Eltern zu sein verlangt die größte Flexibilität überhaupt. Denn der Alltag wird von nun an von dem kleinsten Wesen im Haus bestimmt, und daran müsst ihr euch sicherlich erstmal gewöhnen.

Kein Wunder, dass Dinge die früher problemlos klappten, wie beispielsweise der Haushalt, nun zweitrangig sind. Trotzdem haben viele Eltern den Drang, alles unter einen Hut zu bekommen, und sind dadurch manchmal überfordert. Tröstet euch, denn mit diesen Sorgen steht ihr nicht alleine da. Jeder stößt beim Eltern sein an seine Grenzen. Selbst bei denen, die augenscheinlich alles perfekt meistern, läuft manchmal etwas schief. Doch statt an der Situation zu verzweifeln, solltet ihr stolz auf das sein, was ihr geschafft und erreicht habt.

Intuition erleichtert die Elternschaft

Wir kennen es alle: Geht es um unsere Kinder, haben wir ein unerklärbares Bauchgefühl. Wir wissen einfach, was in manchen Situationen das Richtige für unser Kind ist. Gerade am Anfang, wenn Babys sich mit Nichts außer schreien mitteilen können, wissen wir aus dem Bauchgefühl heraus, was es braucht.

Diese Gabe nennt die Wissenschaft elterliche Intuition. Das Erkennen von kindlichen Bedürfnissen und das liebevolle darauf eingehen, erleichtert uns vieles im Alltag. Doch nicht immer fällt es allen Eltern leicht, sich so in ihr Kind hineinzuversetzen. Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung

Manchen Eltern fällt es schwer die Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen. Die Gründe hierfür sind völlig unterschiedlich. Eine traumatische Geburt, oder eine Wochenbett-Depression, sind nur zwei von ihnen. In solchen Fällen ist es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu suchen, um sich einen jahrelangen Leidensweg zu ersparen. Rat können sich Eltern beim Kinderarzt, der Hebamme, oder bei Familien-Beratungsstellen holen.

Kinder können mit Schwächen umgehen

Egal wieviele Vorsätze man während der Schwangerschaft beschließt, oft läuft alles ganz anders. So kommt es vor, dass an einem stressigen Tag, das Baby nicht den selbstgemachten Babybrei bekommt, sondern ein Gläschen. Und der Mittagsschlaf muss statt im heimischen Bettchen, im Auto abgehalten werden. Lasst euch von solchen Tagen nicht entmutigen. Eure Kinder werden es überstehen.

Gerade ältere Kinder können mit den Schwächen ihrer Eltern sehr gut umgehen. Denn auch Mama darf mal einen schlechten Tag haben und gereizt oder missmutig sein. Wenn man offen mit Gefühlen umgeht, werden Kinder damit arbeiten können, wenn man sie lässt.

Die Elternschaft ist ein Sprung ins kalte Wasser

Egal wie gut man sich darauf vorbereiten möchte, Eltern zu werden, kein Buch und kein Magazin kann euch zu 100 Prozent auf das vorbereiten, was es bedeutet, Eltern zu sein. So wie die Kinder groß werden, wachst auch ihr in eure neue Rolle als Mama und Papa hinein. Jedes Kindesalter bringt neue Freuden und Herausforderungen mit sich, die es zu erleben gilt. Und mit jeder neuen Aufgabe habt ihr einen weiteren Part des Elternseins kennen gelernt, und seid für die nächste Situation ein Stück weit gewappnet.

Aber selbst beim zweiten oder dritten Kind erlebt ihr Situationen, die für euch einen Sprung ins kalte Wasser bedeuten. Doch solange ihr an euch glaubt, und einen gemeinsamen Weg durch den Familienalltag bestreitet, wird euch das Elternsein meist mit purem Glück erfüllen!


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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