Eine Schwangerschaft verändert den Körper in vielerlei Hinsicht. Der ganze Organismus stellt sich um, die Hormone spielen verrückt, man nimmt zu und oft bilden sich Schwangerschaftsstreifen auf der Haut. Kurz nach der Entbindung genießen viele Frauen einfach nur das Gefühl, Mutter zu sein, halten ihr Kind im Arm und verschwenden kaum einen Gedanken an eine Bikinifigur. Doch nach einiger Zeit stellt sich bei den meisten Frauen eine Unzufriedenheit ein. Sie wollen ihre ursprüngliche Figur zurückerlangen, und zwar möglichst schnell. Aber so leicht, wie es bei den Promi-Müttern in den Medien oft aussieht, ist dieser Prozess nicht. Der After-Baby-Body braucht Zeit für Erholung und Rückbildungen.

Die ungeschminkte Wahrheit im Netz

Julia Bhosale, eine Redakteurin der ehemaligen Huffington Post, schrieb einmal in der (mittlerweile nicht mehr existenten deutschen Version des Online-Portals) eine detaillierte Beschreibung, wie sich ihr Körper in den Wochen nach der Geburt ihres Kindes verändert hat und welche Gedanken sie dabei begleitet haben.

Sie schreibt: “Ich bin eine Mutter. Ich bin müde, gebrochen und wund. Ich habe Beulen, Buckel, Narben und schwabbelige Stellen”, und damit spricht sie Millionen Müttern aus der Seele.

Sie erzählt vom Druck, den sie seitens der Öffentlichkeit wahrnimmt, in der nur danach gefragt werde, wie man aussieht, nicht wie man sich fühlt. Jedoch hat sich auch in den Medien in den letzten Jahren etwas verändert. Immer mehr Frauen veröffentlichen die ungeschönte Wahrheit über den Zustand ihres Körpers nach einer Schwangerschaft. Sie machen damit anderen Mut, nicht zu hart mit sich ins Gericht zu gehen.

Tipps für ein gutes Körpergefühl nach der Schwangerschaft

Erst 8 bis 16 Wochen nach der Geburt, soll man laut Experten damit beginnen, leichte und gezielte Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur zu machen. Letztere muss während der Schwangerschaft nachgeben, um Platz für das Baby zu machen, sie verschwindet bei vielen Frauen nahezu komplett. Auch die Überdehnung der Muskeln hinterlässt ihre Spuren. Die einzelnen Faserbündel können sich vorübergehend nicht mehr zusammenziehen und “leiern” regelrecht aus. Um den Bauch zu straffen und langsam wieder in Form zu bringen, kann man spezielle Rückbildungskurse besuchen, Kurse also, die explizit auf Mütter ausgerichtet sind.

Die Ernährung sollte gesund und ausgewogen sein, aber nicht übertrieben kalorienarm. Eine Diät raubt Energie und wirkt sich negativ auf Mutter und Baby aus. Erst beim Abstillen kann die Kalorienzufuhr gedrosselt werden, um Fettpölsterchen verschwinden zu lassen. Generell bilden sich diese aber durch die Normalisierung des Stoffwechsels zu großen Teilen von allein zurück. Auch sollte man sich in Geduld und Nachsicht üben. Denn mit ein paar Kilos mehr auf den Hüften braucht man sich nicht verstecken. Dennoch kommt es nicht selten vor, dass Frauen nach der Schwangerschaft über eine Brustvergrößerung mit Eigenfett nachdenken.

Letztendlich zählt am meisten das gesunde Leben, das man auf die Welt gebracht hat – und alles andere funktioniert oft von ganz alleine. Um es mit Julia Bhosales Worten zu sagen:

“Du siehst vielleicht nicht wie das nächste ‚Victoria’s Secret’-Unterwäschemodel aus, aber konzentriere dich darauf, wie du dich fühlst. Sei nett zu dir selbst und zu deinem Körper. Du wirst aussehen, wie du aussehen sollst, wenn du dich gut fühlst.”


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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