„Das mag ich nicht“ – „Ich hab keinen Hunger“ – „Das schmeckt mir nicht“: Aussagen die fast alle Mütter schon einmal von ihren Kindern gehört haben. Doch was ist, wenn über Wochen oder sogar Monate das Essen nicht angerührt wird, und das Kind kaum Appetit zeigt?

Wenn Kinder ab und zu, keinen, oder nur wenig Appetit verspüren, macht man sich eigentlich nicht sofort Sorgen. Doch wenn sich dieses Verhalten häuft, lässt das so manche Mutter verzweifeln. Zum Glück ist die Sorge in den meisten Fällen unbegründet, denn es ist völlig normal, dass Kinder mal mehr und mal weniger essen.

Wieviel ein Kind isst, hängt häufig von seinem Bewegungsdrang ab. Ein Kind das sich viel bewegt und jeden Tag stundenlang im Garten herum läuft, braucht mehr Energie, als eines, das Zuhause ruhig mit den Bausteinen spielt. Sollte ein Kind jedoch auffällig ruhig werden, ständige Müdigkeit, Blässe und Lustlosigkeit zeigen, dann sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.

Das Sättigungsgefühl akzeptieren

Doch wie geht man nun mit schlechten Essern um? Wie kann man sie dazu bewegen den Teller doch leer zu essen? Gar nicht! Ganz im Gegenteil, das natürliche Sättigungsgefühl eines Kindes sollte akzeptiert werden. Ein Kind das ständig dazu gedrängt wird, über sein Sättigungsgefühl hinaus weiter zu essen, kann das Gefühl für seinen natürlichen Appetit verlieren. Und dies wiederum kann zu einem späteren Zeitpunkt zu Übergewicht führen.

Ein Kind besitzt noch die Fähigkeit seine Nahrungszufuhr selbst zu regulieren. Das bedeutet, isst es zu Mittag weniger, wird es beim Abendbrot dafür mehr essen. Ihr könnt darauf vertrauen, dass sich euer Kind melden wird, wenn es Hunger hat.

Bei schlechten Essern hilft Geduld und Ausdauer

Man begegnet immer wieder Kindern, die konsequent alle Lebensmittel ablehnen, die sie nicht kennen. Doch Entwarnung – auch dies ist kein Grund zur Verzweiflung. Mit ein bisschen Geduld, Ausdauer und Einfühlungsvermögen, werdet ihr euer Kind sicherlich noch von vielen Lebensmitteln begeistern können.

So kann es helfen, bestimmte Lebensmittel in verschiedener Form anzubieten – z.B  gekocht, roh, püriert etc..  So kann sich die Akzeptanz für bestimmte Lebensmittel mit der Zeit erhöhen. Bis dies jedoch zum Erfolg führt, kann es einige Versuche erfordern. Ein bestimmtes Gericht ganz vom Speiseplan des Kindes zu streichen ist eher kontraproduktiv. Gebt ihm die Gelegenheit den Geschmack immer wieder neu für sich zu entdecken. Nur so hat euer Kind die Möglichkeit, viele unterschiedliche Lebensmittel kennen zu lernen und damit vertraut zu werden.

Gemeinsames kochen und zubereiten von Gerichten und Lebensmitteln, macht nicht nur vielen Kindern Spaß, sondern weckt auch das Interesse für die verschiedenen Lebensmittel.  Das Naschen während des kochens macht doch auch Erwachsenen noch Spaß,oder? Lasst eure Kinder, Gemüse, Obst und Fleisch also nicht nur schmecken, sondern ganzheitlich entdecken.  Selbst gekochtes Essen schmeckt direkt viel besser, als wenn Mama es alleine zubereitet hat.

Die Familie als Vorbild

Die Ernährung der restlichen Familienmitglieder spielt für euer Kind eine große Rolle. Gerade in den ersten Lebensjahren, in denen Kinder beginnen mit der Familie gemeinsam zu essen, werden sie entsprechend geprägt. Nur wenn ihr eurem Kind eine gesunde Ernährung vorlebt und entsprechende Lebensmittel angeboten werden, wird die gesunde Ernährung auch für euer Kind zur Selbstverständlichkeit.  Wenn man sich nur von Pizza und Fertiggerichten ernährt, kann man letztlich nicht erwarten, dass ein Kind den tollen grünen Brokkoli isst, den man ihm serviert.


Und wie wars bei euch so?


Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann jedes Kind lernen und begeistern. Lebt sie eurem Kind vor und wagt euch gemeinsam an neue Lebensmittel heran. Dann wird es sich sicherlich prächtig entwickeln.


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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