Eine kindgerechte Küche, die zum gemeinsamen Kochen mit der ganzen Familie einlädt, kann positive Auswirkungen auf die kleinen Nachwuchsköche haben. Nicht nur fördert die gemeinsam verbrachte Zeit eine engere Beziehung, sondern auch Charaktereigenschaften werden ausgebaut. Eine regelmäßige Aktivität mit dem Kind hat große Auswirkungen auf seine Zukunft. 

Bewusstsein für gesunde Ernährung wecken

Der Schwerpunkt des Kochens ist es natürlich, seinen Kindern die gesunde Ernährung näher zu bringen. Ihr solltet darauf achten, dass viel Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Erklärt euren Kleinen die Bedeutung der verschiedenen Lebensmittel und was gesund überhaupt bedeutet. Darüber hinaus solltet ihr auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten. Natürlich darf auch mal eine Süßigkeit nicht fehlen, jedoch könnt ihr den Kindern auch gesunde Alternativen, wie Obst oder Selbstgemachtes, zeigen.

Wenn es der Geldbeutel zulässt, ist ein gemeinsamer Gang in den Biomarkt geeignet. Am Wochenende kann die ganze Familie über den Wochenmarkt schlendern und regional und saisonal einkaufen. Wenn die Kinder die Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten erst einmal sehen, wird ihre Kreativität angeregt, was man damit alles machen kann und irgendwann ist eine gesunde Ernährung für sie selbstverständlich. 

Kind mit Messer in der KüchePin
Wenn es sonst heißt, “Finger weg vom Messer”, darf beim gemeinsamen Kochen auch für Kinder geschnibbelt werden. (Bild: © georgerudy / Adobe Stock)

Selbstvertrauen und Eigenständigkeit erlernen

Durch das gemeinsame Kochen lernen Kinder den Umgang mit verschiedenen Küchenutensilien. Nach einiger Zeit können sie einschätzen, wo Gefahren in der Küche lauern, was sie schon alleine meistern können oder wo sie noch Hilfe benötigen. Je häufiger Kinder in der Küche helfen, desto routinierter werden Abläufe und desto sicherer werden die kleinen Nachwuchsköche. Von Mal zu Mal könnt ihr ihnen mehr zumuten und irgendwann können die Kinder Aufgaben bereits selbstständig übernehmen.

Gerade für die Zukunft ist dies förderlich, wenn Kinder alt genug sind, mal alleine zuhause zu bleiben. So müsst ihr als Eltern keine Angst haben, dass sich die Kinder in der Küche verletzen, sondern vielleicht können sich die Kleinen sogar schon selber versorgen. Die erlernte Eigenständigkeit führt automatisch zu mehr Selbstvertrauen, was auch in vielen anderen Lebenslagen sehr wertvoll ist. 

Kommunikation und Zusammenhalt fördern

Nehmt ihr euch in der Küche Zeit für die Kinder und besprecht beispielsweise beim Essen die Erlebnisse des Tages, erfahren die Kinder ein Gefühl von Sicherheit. Sie merken, dass das eigene Zuhause immer einen sicheren Zufluchtsort bietet und ihre Sorgen sowie Wünsche Gehör finden und nicht im stressigen Alltag untergehen. Gleichzeitig lernen die Kinder, ihre Anliegen zu formulieren und wie wichtig Kommunikation ist. Gemeinsame Erlebnisse prägen sich in Kinderköpfe besonders ein.

Auch wenn ein Elternteil beispielsweise wenig zuhause sein kann, ist ein fester Abend in der Woche mit der ganzen Familie ein toller Termin für die Kinder, auf den sie sich bestimmt jede Woche freuen werden. Der Zusammenhalt in der Familie wird gestärkt und es werden gemeinsame Erlebnisse geschaffen, an die die Kleinen später sicherlich noch lange zurückdenken werden. 

Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit wecken

Ein großes Thema in der Küche sollte Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Mülltrennung sein. Bereits beim Kochen könnt ihr den Kleinen zeigen, wie man Reste von Lebensmitteln verwerten kann, um Müll zu vermeiden. Darüber hinaus könnt ihr den Kindern erklären, welchen Einfluss beispielsweise ein hoher Fleischkonsum hat und welche Vorteile regionale und saisonale Lebensmittel bieten. Das ökologische Bewusstsein der Kinder wird geweckt, was sie auch auf andere Lebensbereiche übertragen können. In Ruhe könnt ihr den Kindern die Mülltrennung beim Aufräumen nach dem gemeinsamen Essen erklären und warum diese wichtig ist.

Fördert die Kinder in der Küche, erklärt ihnen die einzelnen Abläufe und bindet sie aktiv mit ein. Vielleicht finden die kleinen Nachwuchsköche im Kochen ja sogar ihre große Passion.


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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