Schule nervt! Zum Lernen keine Lust! – So oder so ähnlich erleben viele Eltern ihre Kinder. Waren direkt nach der Einschulung die Hausaufgaben noch das Größte, und die Kleinen mit Begeisterung dabei, wird spätestens auf der weiterführenden Schule alles nervig und blöd. Eltern haben es da oftmals schwer, ihre Kinder zum Lernen zu motivieren. Doch wir haben hilfreiche Tipps für euch, wie auch euer Lernmuffel wieder Spaß am Lernen entwickelt.

Freunde, die Lieblingsserie oder das Hobby: Gründe finden Kinder immer, um gerade keine Zeit zum Lernen zu haben. Eigentlich auch völlig normal. Doch spätestens wenn die nächste Klausur ansteht, die Zeugnisnoten im Keller sind, oder die Lernunlust zur chronischen Lethargie wird, sind auch die Eltern alarmiert.

Die Motivation schwindet

Kinder lernen von Natur aus gerne! Sie sind wissbegierig und neugierig. Bereits als Baby saugen sie alles aus ihrer Umgebung auf, um es nachzumachen und daraus zu lernen. Sprechen, Laufen, Singen – all dies ahmen Kinder nach und lernen im Allgemeinen für ihr Leben gern. Doch das machen sie in ihrem eigenen Tempo. Und zwar wann und wie sie es wollen. Mit dem Eintritt in die Schule, sieht nun alles anders aus. Sie bekommen von Lehrern, Eltern und dem Lernplan vorgegeben, wann sie was lernen sollen. Sie sind nicht mehr selbstbestimmt. Der Lernprozess ist nun ein Neuer. Zu Beginn der Grundschule lernen Kinder meist noch gerne. Denn der Lernstoff wird spielerisch vermittelt. Doch während der Vorbereitung zur weiterführenden Schule (ab dem dritten und vierten Schuljahr) beginnt meist der erste Frust. Lernen wird für die Kinder zum “Folterinstrument” und spätestens in der weiterführenden Schule kommt dann die “Null-Bock-Phase“.

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Teenagern sind Freunde, Hobbies und die Lieblingsserien wichtiger, als für Schule und eine weit entfernte Zukunft zu lernen. Ein Zustand, der viele Eltern verzweifeln lässt. Doch dies ist eine normale Phase der Entwicklung, aus denen man Kindern heraushelfen kann.

Gute Voraussetzungen zum Lernen schaffen

Ein Kind muss seinen eigenen Vorteil aus dem Lernen ziehen. Das können ihm weder Lehrer noch Eltern vermitteln. Der eigene Antrieb zum lernen muss wieder gefunden werden, und dazu braucht es den richtigen Ort und die richtige Zeit. Und hierbei sind dann auch die Eltern gefragt. Denn damit ein Kind wieder bereit ist zu lernen, müssen die Voraussetzungen stimmen.

Deshalb sollten sich Eltern fragen, ob das Kind gerade irgendwelche Probleme hat, die es vom lernen abhalten. Denn auch Streit mit guten Freunden kann eine starke Lernblockade auslösen. Hier kann es oftmals schon helfen, ein ruhiges Gespräch mit dem Kind zu führen und ihm bei seinen Problemen zur Seite zu stehen.

Außerdem muss der Ort zum lernen stimmen. Hat das Kind einen festen Arbeitsplatz, an dem es in Ruhe und ungestört lernen und arbeiten kann? Das muss nicht unbedingt der Schreibtisch im eigenen Zimmer sein. Dort lenken vielleicht die Spielsachen zu sehr ab. Aber gerade bei Familien mit mehreren Kindern, muss es ein Platz sein, der für die anderen Tabu ist, während das Kind lernt und seine Hausaufgaben erledigt.

Auch die Arbeitsmaterialien spielen eine Rolle. Herrscht in den Lernmaterialien Unordnung, wird es dem Kind schwer fallen einen Ansatz beim Lernen zu finden. Hier kann es helfen, ein gemeinsames Ordnungssystem mit den Kindern zu finden, welches mit wenig Mühe, schnell wieder hergerichtet ist.

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Gemeinsames lernen schafft Motivation

Mädchen lernt gemeinsam mit Mama für die Schule Pin
TIPP: Mama kann auch nicht alles? Gemeinsames Lernen stärkt das Selbstwertgefühl von Kindern, wenn sie sehen, dass auch die Eltern nicht immer alles sofort wissen.

Immer mehr Eltern überlassen Kinder sich selbst, wenn diese lernen.  Dabei überfordert viele Kinder die Flut an Lernstoff enorm. Desto älter die Kinder werden, umso mehr Fächer kommen in der Schule auf sie zu. Das wiederum bedeutet immer mehr unterschiedlichen Lernstoff. Oftmals wissen die Kinder nicht mehr, wo sie überhaupt anfangen sollen.

Um die Kinder wieder zum Lernen zu motivieren, kann gemeinsam gelernt werden. Egal ob Vokabeln abfragen, Mathe-Aufgaben stellen oder Diktate üben, mit der Aufmerksamkeit der Eltern fällt das Lernen direkt leichter. Auch Freunde und Klassenkameraden können mit eingespannt werden. Eine kleine Lerngruppe, in der alle gemeinsam Aufgaben lösen, kann sehr hilfreich sein. Denn durch gegenseitiges erklären des Lernstoffs, wird dieser stark verinnerlicht.

Tipp: Nach den ersten Lernerfolgen kann man den Spieß sehr gut umdrehen. Wie wäre es also, wenn eure Kinder jetzt einfach EUCH ein paar Aufgaben stellen, und am Ende das Ergebnis benoten?

Einen ähnlichen Ansatz macht sich übrigens auch das bekannte Punktesammelprogramm von Antolin zu nutze. Auch dort lernt man quasi (wenn auch im räumlichen Abstand zueinander) gemeinsam. Man liest Bücher, und löst Quizze zum Inhalt. Wenn man das mit einer kleinen Lerngruppe kombiniert, macht es gleich dreifach Spaß.

Der richtige Umgang mit Lob und Kritik

Natürlich können Eltern eine Phase der Lernmuffelei nicht allzu lange zulassen. Denn unabhängig von einem sicheren Absturz des Notendurchschnitts, wird eine lang anhaltende Phase schwerer zu durchbrechen ein. Dazu gehört dann auch Kritik an potentiell schlechten Noten. Hier sollte man allerdings sensibel bleiben. Denn Kritik muss immer angemessen, lösungsorientiert und hilfreich sein.

Eine große Motivation ist außerdem das Lob der Eltern. Und zwar nicht nur das Lob für gute Noten, sondern bereits für die Bemühungen, die ein Kind auf dem Weg dahin anstellt. Auch eine kleine Belohnung für geleistete Arbeit kann Kinder motivieren. So kann vielleicht ein Besuch im Kino eingeplant werden, wenn für den nächsten Test intensiver gelernt wird.

Aber auch, wenn der Lernerfolg nur langsam Blüten trägt, sollte man Teilerfolge zu schätzen und dem eigenen Kind zu vermitteln wissen. Denn auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut!


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