Starken Speichelfluss sollten Eltern bei über dreijährigen Kindern abklären

Mädchen streckt beim Kinderarzt die Zunge raus

Bild: © georgerudy / Adobe Stock


Bei Kindern bis zu drei Jahren ist starker Speichelfluss meist nicht bedenklich. „Bei kleinen Kindern muss sich das Saugen und Schlucken noch entwickeln, bei älteren Kindern sollten Eltern mit dem Kinder- und Jugendarzt darüber sprechen.

Säuglinge und zum Teil auch Kleinkinder müssen die muskuläre Koordination noch lernen . Deshalb ist das ‚Sabbern‘ bei ihnen nicht ungewöhnlich. Wenn bei älteren Kindern beim seitlichen Schlafen gelegentlich Speichel auf das Kissen gelangt, so hängt dies mit der verringerten Muskelspannung im Tiefschlaf zusammen und ist ebenso harmlos.

Atmet das Kind bei Schnupfen durch den Mund, kann insbesondere nachts leicht Speichel herausrinnen, ohne dass Eltern sich Sorgen machen müssen“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Der Speichelfluss ist für den Schluckvorgang, die Gesundheit der Zähne und der Schleimhäute wichtig.

Ältere Kinder können aber unter verstärktem Speichelfluss leiden und von Gleichaltrigen gehänselt werden. „Schluckschwierigkeiten, schlechte Kontrolle der Mund- und Zungenbewegungen, starke Speichelproduktion und schlechter Mundschluss können die Ursache für heraustropfenden Speichel sein. Sehr große Mandeln oder eine große Zunge können beispielsweise das Schlucken behindern. Neurologische Probleme können ebenso dafür verantwortlich sein, dass der Bewegungsablauf des Schluckens nicht richtig gelingt.

Manchmal produzieren die Speicheldrüsen zu viel Flüssigkeit. Medikamente als Auslöser für eine Speichelflut sind ebenso möglich, wie z.B. Antiepileptika (Medikamente zur Behandlung von Epilepsie) oder bestimmte Antipsychotika (Medikamente zur Behandlung von psychiatrischen Problemen)“, zählt Dr. Niehaus die möglichen Gründe auf. Abhängig davon wählt der Kinder- und Jugendarzt evtl. unter Hinzuziehung eines entsprechenden Experten eine Behandlung aus.

So kann das Trainieren von Zungen- und Schluckbewegung zu einer Besserung führen. Bestimmte Medikamente können den Speichelfluss verringern. Hängt dieser aber von bestimmten Arzneien ab, so kann evtl. eine Alternative oder etwas Linderndes gefunden werden. Sind die Speicheldrüsen überaktiv, kann evtl. eine Botulinumtoxin-Injektion helfen oder – in seltenen Fällen – ein chirurgischer Eingriff.

(Quelle: Michel, O.: Wenn der Speichel nur so trieft. Pädiatrie 31 (1), 26 (2019).)


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