Ein gefährlicher Social-Media-Trend sorgt für Besorgnis unter Kinder- und Jugendärzten: Bei der sog. „Paracetamol-Challenge“ nehmen Kinder- u. Jugendliche bewusst eine Überdosis des Medikaments Paracetamol ein – oft ohne sich der lebensbedrohlichen Folgen bewusst zu sein. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Bayern warnt eindringlich vor diesem lebensgefährlichen Verhalten .

„Viele Jugendlicher unterschätzen die Folgen. Eine Überdosis Paracetamol kann innerhalb weniger Tage zu schwerem Leberschaden, Leberversagen und im schlimmsten Fall zum Tod führen“ erklärt Dr. Dilek Önaldi-Gildein, Pressesprecherin des BVKJ-Bayern. „Selbst wenn man sich nach der Einnahme gut fühlt, kann das Medikament im Körper bereits massive Schäden anrichten.“

Paracetamol-Überdosierung: Die unsichtbare Gefahr

Eine Überdosierung mit Paracetamol verläuft in mehreren Phasen:

  • Phase 1 (0-24 Stunden): Kaum Symptome mit leichter Übelkeit, trügerische Sicherheit
  • Phase 2 (24-48 Stunden): Bauchschmerzen, Unwohlsein, beginnender Leberschaden
  • Phase 3 (3-5 Tage): Leberversagen, innere Blutungen, Organversagen – oft mit tödlichem Ausgang

Aufklärung dringend notwendig: Eltern, Lehrer und Jugendliche in der Verantwortung

Der BVKJ-Bayern fordert verstärkte Aufklärung und Prävention

  • Eltern sollten mit ihren Kindern offen über gefährliche Internet-Challenges sprechen.
  • Lehrkräfte und Schulen sollten diese Trends aktiv in Präventionsprogramme aufnehmen.
  • Jugendliche müssen sich gegenseitig warnen – ein riskanter Trend ist kein Spaß, sondern eine ernste Gefahr.

Was tun bei Verdacht auf eine Überdosierung?

Falls jemand eine zu hohe Dosis Paracetamol eingenommen hat, muss umgehend medizinische Hilfe gesucht werden – auch wenn zunächst keine Beschwerden auftreten!

  • Sofort den Giftnotruf oder den Notarzt unter 112 verständigen.
  • Jede Minute zählt – je schneller gehandelt wird, desto größer sind die Überlebenschancen.

Soziale Netzwerke müssen Verantwortung übernehmen

Der BVKJ Bayern fordert, dass Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube schneller und konsequenter gegen gefährliche Trends vorgehen.
Dr. Gabi Haus, Kinderschutzbeauftragte und 1. stellv. Vorsitzende des BVKJ-Bayern, betont: “ Es darf nicht sein, dass lebensgefährliche Inhalte viral gehen. Solche Videos müssen sofort gelöscht werden.“

„Kein Trend ist es wert, die eigene Gesundheit oder das eigene Leben aufs Spiel zu setzen“, so Dr. Haus, „Kinder und Jugendliche müssen wissen: Eine einzige falsche Entscheidung kann tödlich enden“.


Beitrag zur Verfügung gestellt durch: bayern.bvkj.de, bvkj.de, www.kinderaerzte-im-netz.de

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