Kinder und Jugendliche können wie Erwachsene einen Schlaganfall erleiden. Dann ist es wie bei Erwachsenen wichtig, schnell zu reagieren.

„Häufige Warnzeichen sind plötzliche halbseitige Lähmungen (z.B. im Gesicht) Muskelschwäche, Krampfanfälle, Geh- oder Sprachstörungen und starke, lang andauernde Kopfschmerzen. Auch Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen können Anzeichen sein“, zählt Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Anzeichen auf.

In vielen Fällen kommen verschiedene Faktoren zusammen, die zu einem Schlaganfall führen. Meist liegen Risikofaktoren vor, wie bestimmte Herzfehler, Herzrhythmusstörungen oder Gefäßfehlbildungen. Infektionen, wie mit Borrelien oder Windpocken, können dann beispielsweise die Gefahr erhöhen, wenn sie entzündliche Gefäßreaktionen hervorrufen und in der Folge zu Durchblutungsstörungen führen. Und bei etwa 21% der Fälle ist die Ursache unbekannt.

Ein Schlaganfall gehört bei Kindern zu den seltenen Erkrankungen. Statistisch gesehen häufen sich Schlaganfälle im Neugeborenenalter, bei Vorschulkindern und dann im Jugendalter.

Ein Viertel der Ereignisse findet bei Säuglingen statt. Die Ursache dafür ist noch nicht völlig geklärt. „Hier sind neben Lähmungserscheinungen die Krampfanfälle die vorwiegend auftretenden Symptome“, so Prof. Nentwich.

Pro Jahr erleiden etwa 300 Kinder und Jugendliche einen Schlaganfall. Jungen sind aus unbekannten Gründen häufiger betroffen als Mädchen.

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