Die Stiftung Warentest hat rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente für Kinder untersucht. Die umfangreichste und größte Studie, die zu diesem Thema jemals gemacht wurde. Mit teils erschreckenden Ergebnissen. Laut Stiftung Warentest lässt sich die Frage, welche Medikamente man seinen Kindern guten Gewissens verabreichen kann, generell noch schwieriger beantworten, als viele Eltern schon vermutet. Der simple Grund: es gibt über die meisten Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen schlicht keine ausreichenden Studien, welche sich explizit um die Wirkung und Nebenwirkung von Präparaten, im Kinderkörper fokussieren. Die Datenlage sei erschreckend schwach, so Prof. Dr. Gaebler.

Darüber hinaus gäbe es die unterschiedlichsten Präparate (knapp 30 Prozent Marktanteil), welche immer wieder für Kinder verschrieben oder in Apotheken verkauft würden, welche entweder gar nicht – oder nur schlecht – für sie geeignet seien. Als gängiges Beispiel nennt man den Wirkstoff Acetylsalicylsäure, welcher in Aspirin oder ASS enthalten ist. Aber eben auch in vielen Erkältungs- und Grippemedikamenten verwendet wird, um das Allgemeinempfinden durch Symptomlinderung zu verbessern. Die bessere Alternativen wären hier Ibuprofen oder Paracetamol. Bei diesen Wirkstoffen kennt man genügend Daten, um zu sagen, dass sie in Maßen angewendet, keine langfristigen Folgen für Kinder haben werden.

Wie gefährlich können Medikamente für Kinder sein?

Die Stiftung Warentest stellt noch einmal klar, dass Kinder körperlich eben nicht nur Erwachsene in Miniaturform sind. Der kindliche Körper reagiert auf Wirkstoffe nicht nur anders, weil er noch klein ist – und weniger wiegt. Auch die Organe von Kindern befinden sich noch in der Entwicklung und im Wachstum. Medikamente haben aus unterschiedlichsten Gründen bei Kindern eine ganz andere Wirkung oder Nebenwirkung, als man es bei erwachsenen Menschen beobachten kann.

Buchempfehlung: “Medikamente für Kinder”

Um Eltern einen Ratgeber an die Hand zugeben, hat die Stiftung Warentest ein Buch zum Thema “Medikamente für Kinder” verfasst. Dieses Buch gibt Eltern die Möglichkeit, Präparate, die sie ohne Rezept für ihr Kind kaufen können, die in der Werbung für Kinder empfohlen werden, oder die Präparate die ihnen von ihrer Kinderärztin oder ihrem Kinderarzt verschrieben wurden, einem informierten Blick zu unterwerfen.

Hier geht es zum Buch! (KLICK)

Dieses Nachschlagewerk soll den professionellen Rat von Fachleuten nicht ersetzen. Es kann Lesern und Leserinnen dabei helfen, verantwortungsbewusst und informiert Medikamente bei Kindern anzuwenden. Es kann zudem die Grundlage bieten, das Eltern in Gespräch in der Apotheke oder in der Arztpraxis die richtigen Fragen stellen und sich selbstbestimmt an der Behandlungsentscheidung für ihr Kind beteiligen. Dafür hat die Stiftung Warentest die in Deutschland am häufigsten eingesetzten Mittel für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr bewertet. Grundlage waren tausende, hochwertige, wissenschaftliche Studien, die zur Bewertung der einzelnen Präparate herangezogen wurden.

Empfehlenswert für Eltern

Das Buch “Medikamente für Kinder”, bekommt von uns neun von zehn Sternen. Inhaltlich absolut empfehlenswert. Ein solch ausführliches und verständliches Buch, war für Eltern lange Zeit überfällig. Insbesondere, da man sich bisher im Ernstfall eigentlich nur auf Meinungen verlassen konnte. Sei es von befreundeten Eltern, oder dem Arzt oder Apotheker des Vertrauens. Verlässliche Studien sind ja laut Stiftung Warentest letztlich kaum vorhanden. Nun gibt es zu jedem Medikament eine explizite Einschätzung, inklusive möglicher verträglicher Alternativen.

Einzig der Preis lässt uns einen Punkt abziehen. Auch wenn wir den immensen Aufwand solcher Arbeit gut einschätzen können, wäre solch ein Buch sicherlich für eine breitere Käuferschicht erschwinglich und interessant, wenn es nur einen geringeren Preis hätte.


Videomaterial: © Stiftung Warentest

Wer hat's geschrieben?

Torsten Esser

Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang "Soziale Arbeit" studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)

Alle Autoren-Beiträge durchstöbern