Unzählige Eltern mussten sich lange gedulden, bis es endlich Neuigkeiten in Bezug auf eine Impfung für Kinder, gegen das Coronavirus gab. Diese Woche war es nun so weit. Schon sehr bald könnte es eine Zulassung für den ersten Corona-Impfstoff, für Kinder unter zwölf Jahren geben. Die Firma Biontech möchte bereits innerhalb der kommenden Wochen die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter zwischen 5 und 11 Jahren beantragen. Das erklärte Özlem Türeci (med. Geschäftsführung und Mitbegründerin von Biontech) am Freitag gegenüber dem “Spiegel”.

Fakten zum Biontech-Impfstoff für Kinder

Der Impfstoff, welcher bei Kindern eingesetzt werden soll, sei der gleiche, wie bei Erwachsenen. Jedoch werden die Dosierungen dem Alter entsprechend angepasst. Im Altersbereich von 5 bis 11 Jahren, werden 10 Mikrogramm eingesetzt. Das entspricht einem Drittel der Dosis für erwachsene Personen.

Die zugehörigen Studiendaten sollen den zuständigen Behörden Ende September vorliegen. Auch Daten zu noch jüngeren Kindern sollen bis Ende des Jahres folgen. Dort kann man aller Voraussicht nach dann im kommenden Frühjahr mit einem Impfangebot rechnen. Bei den Kindern von 5 bis 11 Jahren könnte es jetzt jedoch wesentlich schneller gehen. Manche Medien spekulieren bereits über eine Zulassung im Oktober. Jedoch betont die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), dass man aktuell keinen Zeitrahmen für eine mögliche Zulassung nennen kann.

Diese Vorsicht ist absolut nachvollziehbar, da es sich bei Kindern, aus mehreren Gründen um eine recht sensible Gruppe handelt. Einerseits befinden sich Kinder im Wachstum. Das Körpergewicht eines 5 jährigen Jungen ist ein anderes, als das eines 10 Jährigen. Eine pauschale Dosierung von 10 Mikrogramm pro Impfung, muss dann aber trotzdem für die gesamte Altersspanne passen, wenn es so zur Zulassung eingereicht wird. Darüber hinaus muss man im Blick halten, dass das Immunsystem von Kindern (so der heutige wissenschaftliche Stand) ungefähr ab einem Alter von 12 Jahren ausgereift ist. Der Impfstoff findet also ggf. andere Voraussetzungen im Körper eines Kindes vor. Verträglichkeit und Wirksamkeit werden also in diesem Fall noch einmal besonders intensiv unter die Lupe genommen.

Gibt es Gründe, aus denen man seine Kinder nicht impfen lassen sollte?

Wenn ein Impfstoff einmal zugelassen worden ist, dann ist er auch für Kinder nachweislich sicher. Die EMA gilt als besonders streng und gründlich. Jedoch kann es medizinische Gründe geben, aus denen man sein Kind entweder nur nach ärztlicher Absprache, oder besser gar nicht impfen lassen sollte. Dazu zählen:

  • ausgeprägte Allergien (auch gegen Nahrungsmittel)
  • schwere Immundefekte
  • Kinder, bei denen ein Transpantat eingesetzt wurde
  • Rheumatische Erkrankungen (die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt jedoch eine Impfung)

Grundsätzlich ist es natürlich auch im frühen Kindesalter so, dass Kinder mit chronischen Erkrankungen, oder einem geschwächten Immunsystem, mit einer Impfung gegen Covid-19, sicherer am täglichen Leben teilhaben können.

Mit welcher Impfreaktion muss man bei Kindern rechnen?

Der Impfstoff von Biontech gilt als “reaktogen”. Das heißt, dass man generell häufiger mit Reaktionen des Körpers, auf den Impfstoff rechnen muss. Dazu zählen laut RKI, Schmerzen an der Einstichstelle (91%), Abgeschlagenheit (78%), Kopfschmerz (76%), Schüttelfrost (49%), Myalgien (Schmerzempfinden in der Muskulatur)(42%), Fieber (24%) Gelenkschmerzen (20%), Schwellung (9%) und Rötung (9%) an der Einstichstelle. (Quelle: FAQ RKI)

Wie genau die Rate der Impfaktionen auf Kinder unter 12 Jahren sein wird, kann man wohl erst abschließend berichten, wenn die Studienergebnisse bekannt werden. Das RKI weist jedoch in seiner FAQ darauf hin, dass bei Kindern ab 12 bis 17 Jahren, Impfreaktionen etwas häufiger beobachtet wurden, als bei 18-Jährigen.


Wer hat's geschrieben?

Torsten Esser

Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang "Soziale Arbeit" studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)

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