Während Kleinkinder oftmals ab einem bestimmten Alter eine gewisse Wasserscheu entwickeln, fühlen sich fast alle Babys im Wasser ziemlich wohl. Nicht nur sind sie bis zum Alter von 4 Monaten in der Lage knapp zwei Minuten zu tauchen, sie haben auch beim Babyschwimmen eine Menge Spaß. Gleichzeitig wird durch das Schwimmen mit den Eltern die Bindung zu diesen gefördert. Auf einige Dinge sollte beim Babyschwimmen allerdings geachtet werden.

Die richtige Vorbereitung für das Babyschwimmen

Früher hieß es, dass mit dem Babyschwimmen gewartet werden sollte, bis die Schutzimpfungen alle vonstattengegangen sind. Allerdings gilt dieser Ratschlag inzwischen als veraltet. Empfehlenswert wäre jedoch der Abschluss der Rotaviren-Impfung, da während des Schwimmbadbesuches eine nicht unerhebliche Menge an Wasser verschluckt werden kann, was wiederum zu einer Erkrankung des Magen-Darm-Traktes führen kann. Wann mit den ersten Schwimmversuchen gestartet werden sollte, hängt auch immer etwas von der Entwicklung des Kindes ab. Die meisten Eltern beginnen mit den Schwimmbadbesuchen zwischen dem 4. Und 6. Lebensmonat. Es muss aber überhaupt kein Kurs wahrgenommen werden. Wer schon bei der Vorbereitung aufs Babyschwimmen an einige Dinge denkt, kann gar nicht so viel falsch machen.


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Vor dem Besuch eines Schwimmbads sollte das Baby zu Hause darauf vorbereitet werden. Dazu ist die Wassertemperatur in der Badewanne auf knapp 34 Grad schrittweise abzusenken. Das Baby kann so beim Planschen erlernen, mit der etwas kühleren Temperatur – als vielleicht beim Baden gewöhnlich – umzugehen. Indem die Eltern vorsichtig Wasser über das Kleine träufeln lassen, oder es auf den Rücken legen und sanft durch das Wasser fahren, erhöht sich der Spaß und die Kleinen nehmen das Baden als Vergnügen wahr.

Vor dem Schwimmbadbesuch sollten einige Dinge in Ruhe eingepackt werden. In die Badetasche für die Kleinen gehören im Optimalfall:

  • Eine Badehose, bzw. eine Schwimmwindel (Einmalschwimmwindel)
  • Zwei Handtücher und vielleicht auch ein Bademäntelchen mit Kapuze. Am besten eignen sich für Handtücher und Bademäntel extrem feine Textilien, die hautfreundlich sind und sich an die Babyhaut anschmiegen
  • Ein warmes Fläschchen für nach dem Schwimmen (falls nicht gestillt wird)
  • Einen kleinen Snack, da Babys nach dem Schwimmen meist hungrig sind
  • Wickeltasche
  • Badespielsachen

Das Baby ans Wasser gewöhnen

Babyschwimmen klingt, als würden die Kleinsten schon Schwimmtechniken, wie Brustschwimmen oder gar das Kraulen erlernen – und als könnten sie dann als Kleinkinder schon ganz ohne Hilfe lange Bahnen bewältigen. Dem ist aber natürlich nicht im Geringsten so. Vielmehr kann das Babyschwimmen eher als eine Art Wassergymnastik für Eltern und Kind betrachtet werden. Die Kleinen sollen dabei die Chance bekommen, sich an das Wasser – und ein wenig auch an den Aufenthalt in öffentlichen Badeanstalten – zu gewöhnen und dabei Spaß zu haben. Richtig schwimmen lernen können Kinder dann erst ab etwa vier Jahren, da dann die motorischen Fähigkeiten genügend entwickelt sind.

Insgesamt lohnt das Planschen im Wasser alleine schon, weil es die Bindung zwischen Eltern und Kind noch mehr fördert, was sich somit positiv auf die Entwicklung des Nachwuchses auswirkt. Im Wasser haben die Kleinen engen Hautkontakt mit den Großen und befinden sich mit ihnen auf Augenhöhe. Mitunter kann mit den Babys sogar getaucht werden, wobei Eltern dafür über einiges an Wissen verfügen sollten.

Es wird empfohlen, nur in Babyschwimmkursen unter genauer Anleitung solche Tauchübungen durchzuführen.

Insgesamt sollte, wer sich unsicher ist, lieber auf Schwimmkurse mit Baby setzen. Empfehlenswert sind dafür Schwimmbäder, in denen nicht allzu viel Trubel herrscht, da ein lautes und hektisches Schwimmbad die Kleinen verängstigen könnte. Ebenfalls praktisch sind Baby- oder Kleinkindbecken, die eine Wassertemperatur von mindestens 32 Grad haben.

Ist das Wasser kühler, sollte das Baby zum Aufwärmen alle zehn Minuten herausgenommen werden. Warnsignale sind bläuliche Lippen, Finger oder Zehen oder ein Zittern der Kleinen.

Drei verschiedene Griffe fürs Babyschwimmen

  • Zum Einstieg ins Becken eignet sich der Tragegriff. Das Baby wird dabei mit gegrätschten Beinen seitlich auf die Hüfte gesetzt. Mit der rechten Hand sollte um den Oberkörper gegriffen werden, mit der linken kann sich dann am Geländer festgehalten werden. So haben die Kleinen freie Sicht auf das Wasser und die Eltern bewegen sich gesichert ins Becken.
  • Um das Baby mit dem Wasser vertraut zu machen eignet sich der Throngriff am besten, für den das Baby auf den rechten Unterarm gesetzt wird und das linke Bein mit der rechten Hand umgriffen wird. Nun kann mit der anderen Hand Wasser etwa aus einem Becher von oben geplätschert werden lassen – das fasziniert die Kleinen und macht sie neugierig auf das Nasse.
  • Beim rückwärtigen Rippengriff wird das Baby von hinten am Brustkorb gegriffen und die Hände werden auf die Rippen gelegt. Die Finger sollten dabei im Optimalfall unter den Brustwarzen angesetzt werden. Nun kann das Baby hin und her gewogen werden und man kann mit ihm frei durchs Becken laufen oder hüpfen.

Nasse Babyhaut muss richtig gepflegt werden

Das Baby mag das Schwimmen noch so genossen haben, seine Haut wird allerdings unter dem Wasser leiden, wenn sie nicht richtig gepflegt wird. Denn sie ist deutlich empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Deshalb ist die nasse Windel oder Badehose nach dem Babyschwimmen auch sofort zu entfernen und das Kleine ist abzuduschen. Dabei ist klares und warmes

Wasser das Reinigungsmittel Nummer eins. Wer zusätzlich ein reinigendes Hilfsmittel verwenden möchte, sollte auf nicht schäumende und rückfettende Baby-Waschlotionen setzen – genau, wie auch in der heimischen Badewanne.

Etwa zwei Mal die Woche baden oder auch ein Schwimmbadbesuch lässt sich mit der Babyhaut gut vereinbaren. Wichtig ist aber, dass die Haut nach dem Baden oder Schwimmen sofort abgetrocknet wird und dass dabei nicht zu stark gerubbelt wird. Mit einer Babylotion oder Babycreme mit hohem Flüssigkeitsanteil lässt sich der Haut ausreichend Feuchtigkeit zuführen. Hautstellen, welche sich extrem trocken anfühlen und wo die Haut gar wirkt, wie Papier, sind mit einer deutlich fettenderen Creme zu behandeln.

Zusätze, wie Kamille, Ringelblume, Johanniskraut, Nachtkerzen- und Mandelöl, Panthenol und Glyzerin sind für die Pflege der Haut von Babys und kleinen Kindern ganz besonders zu empfehlen.

Wer bei seinen Kleinen Ekzeme an den Ellenbogen, am Kopf oder an den Knien entdeckt, sollte übrigens sofort zum Arzt gehen. Auch gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass das Chlorwasser in Schwimmbädern mitunter Asthma begünstigen kann, wenn Babys zu Allergien neigen. Auch in diesem Fall sollte das Babyschwimmen vorab eventuell mit einem Arzt besprochen werden.


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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