Viele Kinder beenden die Nacht schon in den frühen Morgenstunden. Da ist es klar, dass Eltern nicht voller Begeisterung und Jubelschreie aufstehen. Doch was können Mama und Papa tun, wenn das Kind bereits um 5 Uhr den Tag einläuten möchte? Auch Frühaufsteher-Kinder kann man ein Stück weit ans längere Schlafen gewöhnen.

Die Sache mit dem Schlaf von Kindern

Was kann es schöneres geben, als morgens von einem freudigen “MAMA, ich bin wach!” geweckt zu werden? Blöd nur, wenn das bereits um fünf Uhr in der Früh passiert, das Kind hellwach ist, und nicht daran denkt, nur noch eine Minute zu schlafen. Unausgeschlafen, müde und total zerknautscht, quälen sich Eltern in solchen Situationen aus dem Bett, um den Tag “hochmotiviert” mit ihrem Kind zu starten. Doch wie schön wäre es, wenn man die kleinen Frühaufsteher zu Langschläfern werden lassen könnte…

Schlaf Kindlein schlaf: Frühaufsteher verpassen weniger

Freudeschreie aus dem Kinderzimmer, Gerumpel oder Gebrüll, so werden viele Eltern früh am Morgen geweckt. Ist aber die Zeit zum Aufstehen noch nicht gekommen, können Eltern zu ihren Kindern gehen und versuchen sie wieder ins Land der Träume zu befördern. Gerade bei Babys und Kleinkindern gelingt das meist sogar gut. Etwas Tee oder Wasser zum Trinken, ein paar Streicheleinheiten, oder ein leises Lied – lassen die Kleinen schnell wieder einschlummern. Bei älteren Kindern ist es schon etwas schwieriger. Möchten die Eltern jedoch gerne noch etwas weiter schlafen, kann das Kind vielleicht leise in seinem Zimmer spielen, ein Hörspiel hören, oder sich zu Mama und Papa ins Bett kuscheln und dort noch etwas weiter schlafen.

Deutliche Signale senden 

Möchte das Kind die Nacht zum Tag machen, sollte ihm deutlich gemacht werden, dass jetzt Zeit zum Schlafen ist. Daher sollte in der Nacht oder am frühen Morgen kein Licht im Zimmer gemacht werden, nur leise gesprochen, und vor allen Dingen keine Aktivität geboten werden. Eltern können ihren Kindern flüsternd erklären, dass nun geschlafen wird, und die Zeit für das Aufstehen noch nicht gekommen ist. Das Aufstehen sollte keine Option sein. Denn wie will man einem Kind erklären, dass es heute um halb Fünf aufstehen darf, aber am nächsten Morgen, um halb Drei ganz klar zu früh wäre?


Im Video: Zwingt euch nicht ein Morgenmensch zu sein, wenn ihr keiner seid?


Den Tag einläuten 

Eltern von kleinen Frühaufstehern sollten sich eine realistische Zeit zum Aufstehen setzen. Ein Kind das bereits um 5 Uhr morgens wach ist, versucht nochmal einzuschlafen, oder in seinem Zimmer spielt, wird nicht die Geduld haben, bis um neun Uhr mit dem Aufstehen zu warten. Auch wenn es schwer fällt: für die meisten Eltern ist die Nacht zwischen sechs und sieben Uhr vorbei – auch am Wochenende. Der Tag sollte nun positiv eingeläutet werden. Dazu bieten sich Rituale sehr gut an. Zehn Minuten im Elternbett kuscheln, der Guten-Morgen-Kuss, das Aufschieben der Vorhänge, all dies sind Rituale, die einen Tag positiv starten lassen.

Schlafzeiten beobachten 

Einen Frühaufsteher kann man nicht so leicht zum Langschläfer umpolen. Doch es gibt eine Möglichkeit, vielleicht ein oder zwei Stunden mehr Schlaf zu erhalten. Eltern können den Schlafbedarf ihres Kindes über mehrere Tage beobachten, gegebenenfalls sogar notieren, und den Schlafrhythmus etwas verändern. Gerade bei Kleinkindern ändert sich der Schlafbedarf häufig. Desto älter ein Kind wird, desto geringer wird sein Schlafbedarf.

Wo ein einjähriges Kind vielleicht noch 15 Stunden Schlaf benötigt, braucht es mit 3 Jahren nur noch 12 Stunden, um ausgeschlafen zu sein.

So können Eltern zum Beispiel den Mittagsschlaf auf 1 – 1,5 Stunden verringern, um den Nachtschlaf etwas zu verlängern. Oder aber der Mittagsschlaf beginnt zu spät – so kann er nach vorne gezogen werden. Auch die Uhrzeit für den Nachtschlaf kann eventuell etwas nach hinten verschoben werden. Denn wenn ein Kind bereits um 19 Uhr ins Bett geht, ist es wahrscheinlich zwischen fünf und sechs Uhr ausgeschlafen.

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Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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