Mütter haben einen 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr. Dass sie ihre Elternzeit meist bereits nach dem ersten Jahr beenden müssen, um das Familieneinkommen den heutigen Bedürfnissen anzupassen, macht den Alltag für sie nicht leichter.
Ein natürliches (gesellschaftliches) solidarisches Miteinander, wie man es noch in der Generation unserer Eltern oder Großeltern kannte, gibt es heute nicht mehr. So müssen Oma und Opa heute selbst noch arbeiten und können sich deutlich weniger um die Enkel kümmern. Und die netten Nachbarn, die den Jungen von Nebenan bei sich im Garten spielen lassen, damit die Mutter schnell zum Arzt oder zum Einkaufen fahren kann, sind mittlerweile auch sehr rar gesät.
Übermäßiger Alltagsstress belastet die ganze Familie
Und so hetzt die Mutter um 16 Uhr aus dem Büro, um ihre Kinder pünktlich aus der Kita – oder der Nachmittagsbetreuung der Schule – abzuholen. Von dort aus geht es weiter zum Einkaufen, dem Fußballplatz oder der Reitschule. Denn natürlich sollen die Kinder auch gefördert und gefordert werden. Wenn dann um 18 Uhr der Vater auch endlich zu Hause ist, das Abendessen auf dem Tisch steht und alle gemeinsam speisen, kehrt vielleicht etwas Ruhe ein.
Bis hierhin bestand der Tag für alle Familienmitglieder aus purem Stress. Als Dauerzustand führt Stress zu Anspannung und Gereiztheit – Streit und Überforderung.
Burnout – Mütter am Ende ihrer Kräfte
Das tägliche Pensum wird wie maschinen-betrieben störrisch abgearbeitet. Zeit zum Durchatmen und zur Entspannung bleibt kaum. Selbst die wenigen Momente, in denen man sich intensiv um die Kinder kümmern kann, sind viel zu kurz. Viel zu häufig müssen die Kleinen zurückstecken, worunter letztendlich auch die Beziehung zu den Eltern leidet. Irgendwann kann auch die best-organisierte Mutter solchem Druck und Pensum nicht mehr standhalten. Erschöpfung, Migräneanfälle bis hin zur tiefen Depressionen sind die Folge. Burnout, so heißt dann die Diagnose, die der Arzt stellt, wenn total abgeschlagene Mütter um Rat fragen.
Haus WaldQuelle: Der Kindheit wieder Raum geben und Bindung neu gestalten
Spätestens nach solch einer Diagnose sollte die Reißleine gezogen werden. Eine Mutter-Kind-Kur ist an dieser Stelle genau der richtige Weg. In ganz Deutschland gibt es Kur-Kliniken wie zb. das Haus WaldQuelle in der Nähe von Mönchengladbach. Die Einrichtung wurde 1952 gegründet und ist offiziell vom Müttergenesungswerk anerkannt.
Hier finden junge Mütter neue Kraft und Energie, lernen Strategien kennen, den Stress im Alltag zu bekämpfen, um letztlich auch ihren Kindern den Raum zu geben, der einer Kindheit gerecht wird.
Im Haus WaldQuelle verbringen Mütter und ihre Kinder drei gemeinsame Wochen. Der Kursplan wird zu Beginn des Aufenthalts mit den Therapeuten anhand bestimmter Ziele erstellt. „Es gibt Einzel- und Gruppengespräche, Massagen, medizinische Bäder, Krankengymnastik und ein großes Sportangebot,“ erklärt Marcus Bierei, Leiter des Kurhauses.
Aus Leidensgenossen werden Freunde fürs Leben
Wer im Alltag fortwährend über seine Grenzen hinaus agiert, verliert sich mit der Zeit immer mehr. Eigene Bedürfnisse geraten vollkommen ins Abseits, oder werden sogar so tief verdrängt, dass man sie ganz neu kennen lernen muss. Durch therapeutische Sitzungen, aber auch dank vieler Gespräche mit Leidensgenossen, fassen die jungen Frauen wieder Mut, sich auch im Alltag zu verwirklichen. Oftmals entstehen auf diese Weise Freundschaften fürs Leben.
Das Kinderhaus: “Der Kindheit Raum geben”
Doch nicht nur die Mütter können Abstand vom stressigen Alltag gewinnen, sondern ganz besonders auch die Kinder. Während die Mütter ihre Kurse absolvieren, werden die Kinder im Kinderhaus von Erziehern, Ergotherapeuten und Krankenschwestern betreut. Dort können sie endlich nochmal Kind sein und ungezwungen spielen, toben, basteln. Nebenbei schaffen es die Therapeuten sogar mögliche Verhaltensauffälligkeiten, welche meist durch Stress und hohe Anforderungen im Alltag entstehen, zu behandeln.
Das Kinderhaus der WaldQuelle ist übrigens der ganze Stolz der Einrichtung. Mit viel Liebe und großem Engagement wurde das Kinderhaus im Frühjahr 2017 fertiggestellt. Wichtig war, dass insbesondere Kinder in der Einrichtung einen eigenen Ort zur Entspannung und Erholung bekommen.
“Du bist ein Gewinn” – die soziale Aktionsplattform der Deutschen Fernsehlotterie
Bereits in der Vergangenheit durften wir ein Projekt der Plattform “Du bist ein Gewinn“ vorstellen. Die Deutsche Fernsehlotterie fördert und publiziert dort Projekte bei denen es speziell um Solidarisches Miteinander geht.
Die deutsche Gesellschaft wird laut einer Forsa Umfrage (aus dem Jahr 2015) als sehr unterkühlt empfunden. Werte wie Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung finden in einer Gesellschaft, welche überwiegend mit sich selbst beschäftigt ist, kaum Platz. Deutschlands traditionsreichste Soziallotterie möchte explizit Menschen eine Plattform bieten, die sich aufopferungsvoll und oftmals ehrenamtlich um hilfebedürftige Menschen kümmern.
Dank der Deutschen Fernsehlotterie wurde auch das Projekt “Der Kindheit Raum geben” und der damit verbundene Bau des Kinderhauses, mit finanziellen Mitteln unterstützt. In diesem Fall waren es sage und schreibe 102.000 Euro.
Darüber hinaus gibt man den zahlreichen helfenden Händen eine Bühne, die ihrem Engagement gerecht wird. Denn alle Projekte, welche auf der Seite “Du bist ein Gewinn” vorgestellt werden, wurden von den Akteuren selbständig ins Leben gerufen. Mit der Intension anderen Menschen zu helfen und in Notsituationen für sie da zu sein. Uneigennützig, aus Nächstenliebe – als Vorbild für ein echtes Solidarisches Miteinander.