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Das Auto ist ein Multitalent, wenn es um das Verreisen geht: so gut wie alles passt in den Kofferraum – ob Fußball, Laufrad, Papas Angelausrüstung.

Und jetzt zur Realität: Irgendwie findet dann doch nicht jedes Gepäckstück Platz. Selbst wenn das vom Hersteller angepriesene „maximale Ladevolumen“ ausgenutzt wird (also mit umgeklappten Rücksitzen und dem Gepäck bis unter das Dach gestapelt), treiben Extraklappen, zu kleine Öffnungen und ungenutzte Nischen einen in den Wahnsinn. Bei wenigen Autos stimmen die Angaben des Herstellers mit der Realität überein. Die Abweichungen nach oben und unten können teilweise bis zu 25 Prozent betragen.

Probepacken und getrenntes Packen

Vor einer jeden Reise ist daher Probepacken angesagt. Passt das sperrige Reisebett und der Kinderwagen in der angedachten Position ins Auto oder muss umgedacht werden? Für das Verreisen mit dem Auto eignen sich Weichschalenkoffer und Reisetaschen besser als solche mit harter Schale oder Trolleys, denn sie ermöglichen flexibles Stapeln und lassen sich gegebenenfalls etwas zusammendrücken.

Alles findet einen Platz, wenn man es nur gut plant. (Bild: © Africa Studio / Adobe Stock)

Zusatztipp: getrenntes Packen lohnt sich! Das Verstauen aller Gepäckstücke im Tetris-Prinzip ist viel einfacher, wenn Bücher und Schuhe extra verpackt werden und die Badesachen direkt in der Strandtasche Platz finden. Auch langes Suchen oder sogar Umpacken am Ziel wird dadurch erspart.

Eine extra Tasche für die Wertsachen – Kamera, Handy, Geldbörse – ist ebenso essentiell. Diese Dinge gehören nicht in den Kofferraum, denn sie sollten beim Verlassen des PKWs stets mitgeführt werden. So haben Autodiebe, die vor allem in der Feriensaison aktiv sind, kein leichtes Spiel. Die Sicht auf den Innenraum des Autos lässt sich durch Verdunklungen an den Scheiben einfach einschränken – und alle Insassen sind gleichzeitig vor der Sonne geschützt.

Straßensicherheit

Ein zu voll gepacktes Auto ist keine gute Idee – für die meisten Modelle sind 400 bis 500 Kilogramm zulässig. Bitte beachten: Diese beinhalten das Gewicht der Insassen. Bereits einkalkuliert ist der Fahrer mit einem Durchschnittsgewicht von 75 Kilogramm. Mit steigendem Gewicht des Gepäcks steigt ebenso die unsichere Fahrweise des PKWs: Der Bremsweg verlängert sich, der Treibstoffverbrauch erhöht sich. Alles einfach so mitnehmen kommt daher nicht in Frage.

Das komplett beladene Auto wird an der Tankstelle vor Abfahrt einem finalen Check unterzogen: Stimmt der Reifendruck? Dieser sollte auf das zulässige Maximum erhöht werden – diese Angabe lässt sich im Fahrzeugschein beziehungsweise auf der Innenseite der Tankklappe finden.
Ist der Rückspiegel nutzbar?

Auf diese Weise streikt jede Versicherung, sollte es zu einem Unfall kommen. (Bild: © Patryk Kosmider / Adobe Stock)

Wer das Gepäck bis zur Decke stapelt, sieht im Rückspiegel nichts. Führt dies dazu, dass Gefahren nicht rechtszeitig erkannt werden, kann die Versicherung Probleme machen. Dem Unfallverursacher wird nicht selten „grobe Fahrlässigkeit“ unterstellt – und auch im Falle eines Nichtverschuldens des Unfalls droht mindestens der Zuspruch einer Teilschuld.

Kleine Gegenstände und Gefahren im Sommer

Kleine Gegenstände gehören unbedingt in eine Transportbox – für Ordnung und Übersichtlichkeit, aber vor allem für die Sicherheit während der Fahrt. Die Suche nach dem Lieblingsteddy wird damit verkürzt. Ein Tabu sind Glasflaschen – aus mehreren Gründen: durch ihr Gewicht haben sie mehr Wucht und drohen bei einem Aufprall zu zerbrechen, zusätzliche Verletzungen sind wahrscheinlich.
Beinhaltet das Gepäck Gegenstände, die überhitzen könnten bei einer Urlaubsfahrt im Sommer? Sprudelflaschen und Spraydosen unterliegen bei Sonneneinstrahlung einer Explosionsgefahr. Gegenstände wie diese sollten stets abgedeckt und somit vor starker Sonneneinstrahlung geschützt transportiert werden.

Außenstauraum nutzen!

Sportequipment wie Skier oder das Fahrrad gehöre nicht in den Kofferraum. Ein Dach- oder Heckträger ermöglicht deren sicheren Transport.

Ein Gepäckträger bringt Vor- und Nachteile mit sich: Der Kraftstoffverbrauch steigt, denn der Luftwiderstand des Autos ist höher. Bei hohem Tempo wirkt er sich auf das Fahrverhalten aus – Grund dafür ist die Verlagerung des Schwerpunktes nach weiter oben – ein Schaukeln des Wagens und daraus entstehendes Schlingern sind mögliche Folgen. Das Einfahren in Tiefgaragen wird ebenfalls problematischer, hierbei ist stets Achtung geboten.

Fahrräder am Heck, Gepäck auf dem Dach. So ist alles sicher verstaut – und der Platzkomfort im Auto wiederhergestellt. (Bild: © hiddencatch / Adobe Stock)

Wer sich für eine Dachbox entscheidet, muss darauf achten, dass diese für das vorhandene Automodell zugelassen und mit dem GS-Zeichen des TÜV versehen ist. In regelmäßigen Abständen muss der Sitz geprüft werden, denn bereits bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde sind die Befestigungen enormen Kräften ausgesetzt. Spanngurte bringen zusätzliche Sicherheit. Die Dachlast des Autos ist dringend zu beachten – zwischen 50 und 100 Kilogramm inklusive des Trägers sind absolutes Maximum, abhängig von der Angabe im Fahrzeugschein.

Fahrräder werden am besten auf einem Heckträger transportiert – dieser lässt sich je nach Modell auf die Anhängekupplung aufsetzen beziehungsweise in die Heckklappe einhängen. Gleiches gilt auch hier: regelmäßige Prüfung und das Einhalten der Maximallast sind unverzichtbar. Modelle, die die Rückleuchten verdecken, müssen mit Zusatzleuchten versehen werden, um die Sicherheit im Verkehr zu gewährleisten.


Wer hat's geschrieben?

Torsten Esser

Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang "Soziale Arbeit" studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins.

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