In den letzten Jahren ist das Hobby Nähen immer beliebter geworden. So beliebt, dass es für viele Mütter schon beinahe zum Lebensgefühl gehört. In vielen Haushalten steht nun eine Nähmaschine, eine große Kiste mit unterschiedlichen Stoffen und vielen Ideen für tolle DIY-Projekte. Gerade Kinderkleidung selbst zu nähen, begeistert unzählige Mütter. Die finanziellen und kreativen Vorteile daraus – und der Spaß dahinter, lässt die überzeugte Nähgemeinde stetig wachsen.

Individuelle und einzigartige Kleidung statt Massenware

Kinderkleidung kauft man besonders gerne. Dabei ist sie in Relation und Häufigkeit allerdings auch besonders teuer. Die süßen kleinen Pullover, Höschen und Kleidchen aus dem Geschäft sind meist zum dahin schmelzen. Doch trifft man sich mit anderen Eltern-Kind-Gespannen, hat mindestens ein Kind die gleichen süßen Sachen an, wie das eigene. Gerade die großen Modeketten verkaufen Kinderkleidung in Massen. Liebevoll ausgewählte Kleidung verliert so ihren individuellen Wert fürs eigene Kind. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, entscheiden sich immer mehr Mütter dazu, eigene ganz einzigartige Kleidung für ihre Kinder zu nähen.

Natürlich gilt gleiches auch für das Stricken, Häkeln und Filzen.

Auch fertige Schnittmuster kann man immer anpassen, um ganz eigene Bedürfnisse zu erfüllen (Bild: © 279photo / Adobe Stock)

Ein leichter Einstieg in die Welt des Nähens

Viel wird nicht benötigt, eine Nähmaschine, gutes Nähgarn, Stoffe der Wahl, Stoffschere und Stecknadeln. Sobald die dringlichen Dinge vorhanden sind, kann es bereits los gehen. Genäht werden kann quasi alles, was in einen gut gefüllten Kleiderschrank gehört. Hosen, Pullover, Kleider, für nahezu jedes Kleidungsstück erhält man Schnittmuster mit einer genauen Nähanleitung. Auch für jemanden, der vorher noch nie an einer Nähmaschine gesessen hat, ist es mit Hilfe der einfachen Erklärungen – und ein kleines bisschen Übung – möglich, ein schönes Kleidungsstück zu erschaffen.

Für Mütter, die ihr Kind tatsächlich von Kopf bis Fuß mit eigens hergestellter Kleidung beglücken möchten, lohnt sich übrigens eine sogenannte Overlock-Nähmaschine. Diese Maschinen sind aufgrund ihrer speziellen Stichmuster, ganz besonders geeignet, um robuste Kinderkleidung zu nähen. Alle Infos für Ovi-Fans, oder die, die es noch werden wollen, findet man auch ganz leicht im Netz.

Kinderkleidung nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen

Jede Mutter hat ihren eigenen Stil, ihre eigenen Vorstellungen bezüglich der Farben und des Materials, für Kinderkleidung. Aber auch Kinder wissen oft schon sehr früh, was ihnen gefällt. Gerade dieser Aspekt macht das Selbernähen so attraktiv. Eine beinahe unerschöpfliche Vielzahl an verschiedenen Schnittmustern und Stoffen lässt viel Platz für echte Kreativität. Gerade auch, wenn man sich für sein Kind (beispielsweise) geschlechtsneutrale Kleidung wünscht. Wie oft steht man im Geschäft vor total toll geschnittenen Kleidungsstücken – und fragt sich, wo und wann man hätte Einspruch erheben müssen, um die aktuellen Farben der Saison zu verhindern.

Auch in der Funktionalität bietet das selber nähen große Vorteile. Es können beispielsweise bequeme Hosen entstehen, welche dank der Stoffauswahl, nicht gleich nach einer Jogginghose ausschauen, und trotzdem aufgrund des Schnitts alle praktischen Vorzüge haben.

Ein Hobby das Spaß macht und die Umwelt schont

Nähen erfordert natürlich Zeit. Nicht jedes Nähwerk ist mal eben schnell an einem Abend hergestellt. Doch die Nähgemeinde ist sich einig, nähen ist ein wundervolles Hobby. Der große Vorteil zu vielen anderen Hobbies ist, dass das Nähen zu Hause stattfindet. Immer wenn eine kurze Pause im Alltagstrubel entsteht, kann man sich theoretisch an die Nähmaschine setzten und kreativ austoben. Das spendet Kraft und macht den Kopf frei.

Zu all den positiven Annehmlichkeiten des Nähens, kommt ein weiterer – sehr wichtiger – Aspekt hinzu. Wer Kleidung selber näht, durchbricht an vielen Stellen seinen eigenen klimatischen Fußabdruck. Viele große Modeketten produzieren ihre Waren im fernen Ausland. Die hinten anhängenden Lieferketten sind geradezu monströs. Wer selber Hand anlegt, schon Umwelt und Klima. Eine tolle Sache!


Wer hat's geschrieben?

Jacqueline Esser

Erzieherin, Mutter, Autorin

Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung und Inklusions- und Integrations Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Erfahrungen schöpft sie also aus beruflichen sowie privaten Herausforderungen. Dies macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.

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