Werdende Väter müssen sich heute nicht mehr zwingend zwischen Familie und Karriere entscheiden. Dank des Elterngeldes für beide Geschlechter, gleichberechtigten Partnerschaften und Teilzeitjobs, ist es auch für Berufstätige möglich geworden, beides unter einen Hut zu bekommen. Doch sich in zwei Lebenswelten zu bewegen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, bleibt eine Herausforderung. Wir geben Tipps, wie der Spagat zwischen Beruf und Familie gelingt.

Der Anteil der Väter, die Elternzeit beantragen, steigt. Das ist nicht zuletzt der staatlichen Unterstützung zu verdanken. Denn seit mittlerweile 10 Jahren gibt es Elterngeld, sobald das Kind das Licht der Welt erblickt. Die Elternzeit kann nach der neuen Gesetzgebung bis auf 24 Monate gestreckt werden, bei Teilzeitarbeit gibt es seit 2015 mit dem ElterngeldPlus sogar noch einen Bonus oben drauf.

Nach den aktuellen Regelungen können Mütter und Väter maximal bis zu 3 Jahre Elterngeld beziehen. Das erleichtert es beiden, vorübergehend ganz oder teilweise auf ihren Beruf zu verzichten und so mehr Zeit für die Betreuung ihres Kindes zu haben.

Damit sind aber nicht alle Probleme gelöst. Denn deutsche Väter schwanken laut einer Studie der Konrad-Adenauer Stiftung immer noch zwischen dem Idealbild des perfekten Vaters und dem traditionellen Rollenbild als Familienernährer. Wie sich beides am besten vereinen lässt, verraten diese Tipps.

  • Familienfreundliche Arbeitszeiten einfordern
    Mit der entscheidendste Faktor für einen stressfreien Familienalltag sind flexible Arbeitszeiten, die es sich durchaus lohnt, einzufordern. Denn nicht nur das tägliche Pensum im Beruf, sondern auch die Öffnungszeiten von Kindergärten und Schulen, regelmäßige Arzttermine oder spontane Krankheitsfälle bestimmen den Alltag der Eltern. Hier gilt es, den Arbeitgeber mit guten Argumenten zu überzeugen. Werden familienfreundliche Arbeitszeitmodelle richtig umgesetzt, profitieren beide Seiten. Beschäftigte Väter erhalten die notwendige Flexibilität und die Sicherheit, mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können, während Arbeitgeber qualifizierte Beschäftigte halten können und sich die Wiedereingliederungskosten oder die Einarbeitung neuer Mitarbeiter sparen.
  • Prioritäten setzen und Ruhe bewahren
    Wem alles zu viel wird, der sollte überlegen: Was muss wann, wo und von wem erledigt werden? Dabei sollte man generell immer mehr Zeit einplanen als eigentlich nötig: Plötzlich auftretendes Fieber oder nächtliche Magen-Darm-Infekte können den Tagesablauf schon mal durcheinander bringen. Weniger wichtige Dinge sollte Mann am besten ans Ende des Tages legen. Wenn ein Vater bspw. lieber seinem Kind abends etwas vorliest, statt die Wäsche zu bügeln, geht die Welt auch nicht unter. Wenn Mann morgens schnell zur Arbeit muss, sind bügelfreie Hemden eine praktische Alternative. Mit ihnen sparen sich Väter die Suche nach sauberer, faltenfreier Kleidung und das ständige, zeitintensive Bügeln.
  • Hilfe im Haushalt und bei der Kinderbetreuung
    So schwer es für manche auch sein mag, sein Kind einer fremden Person anzuvertrauen – eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung erleichtert den Alltag enorm und muss nicht viel kosten. Ältere Kinder aus der Nachbarschaft oder Au-pairs sind froh, wenn sie sich ein monatliches Taschengeld dazuverdienen können.

Außerdem wichtig: Sitzt ein Partner unfreiwillig mit den Kindern zu Hause und schmeißt den Haushalt alleine, kann er sich schnell degradiert fühlen. Familie und Karriere werden

Die Lösung: Erst bleibt der eine für ein paar Monate zu Hause und kümmert sich um das Kind, dann der andere.


Wer hat's geschrieben?

Torsten Esser

Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang "Soziale Arbeit" studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins.

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