Für ordentliche Menschen ist der gut sortierte Apothekerschrank der Inbegriff ihrer Vorstellung. Andere beherrschen das Chaos nahezu blind, indem sie zielsicher zwischen Stapel und Bündel greifen. Um ein Gefühl für Ordnung und ihre Vorteile zu entwickeln, werden Kinder am besten so früh wie möglich an das Prinzip der sortierten Lebensleichtigkeit herangeführt. Spielerisches Aufräumen ist ein toller Ansatz!
Frühkindliche Begeisterung am Aufräumen wecken
Spätestens im Krabbelalter und nach den ersten, aufrechten Schritten sind Kinder unaufhaltsame Entdecker. Mit Wonne räumen sie Schubladen aus, stöbern in den immer gleichen Sachen der unteren Schrankfächer und wühlen sich durch die elterlichen Wäschekörbe. Dieses Entdeckerglück lässt sich prima für den Rückwärtsgang dieser Aktivität nutzen. Kleine Aufräummuffel lassen sich leichter überzeugen, wenn ihre entdeckten und verstreuten Sachen, erzählerisch nach dem geliebten Schlafplatz (im Schrank oder der Schublade) verlangen.
Schnelle Ordnung für kleine Anfänger
Klar können Kleinkinder Dinge noch nicht präzise so einräumen, wie sie vor dem Spielen vorgefunden wurden. Anfangs kann eine offene Kiste, oder ein bunter umfunktionierter Pflanzkübel, die Aufräum-Lernkiste sein. Dafür sind die Spielzeuge nach dem Aufräumen keine Stolperfalle mehr. Handwerklich begabte Eltern können die eckigen Kübel, aus Kunststoff oder Fiberglas, mit einer Klappe und Scharnieren zur Schatztruhe umfunktionieren. Natürlich dürfen die Kleinen die Ersten beim Öffnen nach der DIY-Montage sein.
Ordnungshelfer für Kinder und Erwachsene gemeinsam gestalten
Manchmal mögen Kinder schlicht nicht aufräumen, weil die vorgesehenen Behältnisse zu langweilig sind. Am Beispiel des Pflanzkübels kann man auch mit kleinen Kindern, schnelle Abhilfe schaffen. Egal ob auf Holz oder Fiberglas, Kästen jeder Form lassen sich schnell mit Moosgummi, Stickern, oder thematisch passenden Bildern verschönern. Sind die Kinder motorisch schon fitter, dürfen sie gerne selbst eine Inneneinteilung vorschlagen. Beispielsweise einen Bereich im Kübel für sperriges Spielzeug. Größere Behältnisse können noch weitere unterschiedlich geräumige Innenfächer für die kleinen Utensilien beherbergen.
Umgestalten statt wegwerfen – Ordnungsidee mit Ausrangiertem
Wichtig bei Ordnungshelfern sind Gewicht und Kindersicherheit. Eine aufpolierte Holztruhe, gemeinsam durch Eltern und Kinder lackiert oder bemalt, steht fest an ihrem Platz. Die Leichtversion Pflanzkübel, können Kinder ab dem vierten oder fünften Lebensjahr, nach Belieben im Zimmer herumtragen, oder mit zur gemeinsamen Baustein-Stunde ins Wohnzimmer hieven. Gut eignen sich auch alte Schuhkartons, die mit Fingermalfarben dekoriert, in Serviettentechnik beklebt, oder mit Kartoffelstempeln bedruckt werden. Wenn dann noch stolz der Schriftzug des Kindernamens auf der Kiste herumgezeigt werden kann, ist vieles gewonnen.
Im Video: Faustregel zum Ausmisten von Spielzeug
Als Eltern auch selbst clever aufräumen
Seien wir ehrlich: Auch Erwachsene räumen eigentlich nicht gerne auf. Das Aufräumen ist eine meist gleiche Abfolge von aufgesammelten Gegenständen, die zurück an ihren Ursprungsort gelegt werden müssen. Durch kreatives und cleveres Aufräumen, durch das Upcycling älterer Behältnisse und nicht mehr benötigter Gegenstände, kann jede Ordnungsrunde auch für Eltern wesentlich spannender werden. Denn was Kinder lieben, kann auch für die Großen eine willkommene Abwechslung in der Freizeit sein. Das Beschriften von Behältnissen, gemeinsame Abmachungen zum Einräumen und Dekorieren alter Dinge, bietet vor allem bei schlechtem Wetter unterhaltsame Kreativzeiten beim Basteln, Malen und Sortieren.
Von Ordnung als Spielidee haben alle etwas: Die Funktion als elterliches Vorbild kann auch beim Aufräumen Spaß machen. Man beschäftigt sich regelmäßiger (gemeinsam mit dem Kind) mit Überlegungen zum Sortieren und Aufräumen. Auf diese Weise gehen Dinge seltener verloren, und das Kind verinnerlicht auf spielerische Weise Aufräumabläufe, um viel schneller auch selbstständig ein wenig Ordnung zu halten.