Heute aus der Rubrik: Aus dem Leben gegriffen – Aufklärung mal anders!

Es ist ein heikles Thema. Die Sexualität. Besonders spannend wird es, wenn die Kinder ein Alter erreichen, in dem sie nicht mehr glauben, dass Babies einfach aus dem Bauchnabel krabbeln.

Meine Tochter Marie ist in der dritten Klasse, als ich unser drittes Kind zur Welt bringe. Sie ist 9 und damit „fast erwachsen“. Sie kennt sich aus in der Welt, schließlich ist sie ja bereits in der „Vorpubertät“. Ihr jüngerer Bruder, Lennox, noch keine 7 Jahre alt, freut sich ebenso sehr über den Familienzuwachs wie sie.

Eines Tages, unser Baby ist vier Wochen alt und wir sind auf dem Weg zu einem Familiengrillen, möchte mein Sohn wissen, ob wir noch mehr Babies kriegen werden. „Nein“, sage ich, „drei Kinder sind perfekt für uns! Bald gehe ich zum Arzt und dann werde ich keine Kinder mehr bekommen können.“ Meine Tochter verdreht die Augen. „Mamaaa, lasst das doch einfach mit dem Sex sein!“ meint sie fachmännisch. „MARIE!“ quiekt mein Sohn entsetzt, „die haben doch keinen Sex!“ „Doooch“, nickt sie, „damit du, und ich und Vince zur Welt kommen konnten, MUSSTEN die dreimal Sex machen!“

Ich verkneife mir ein Lachen und huste etwas unbeholfen. „Mama, stimmt das?“ will mein Sohn wissen. Als ich nicke, legt er mir mitfühlend die Hand auf die Schulter und fragt: „War das sehr schlimm für dich?“ Ich kann ihn beruhigen, schließlich haben wir uns ja sehr Kinder gewünscht, da nimmt man das in Kauf. Ich zwinkere ihm zu und erkläre ihm, dass das überhaupt nichts Schlimmes ist, wenn man sich liebt und einander vertraut. Einigermaßen zufrieden lehnt er sich zurück.


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Das Loch im Boden beim Eis-Essen

Beim Grillen mit der Familie dann haben die Kinder das Thema schon fast wieder vergessen. Zwei Wochen später, wir wiegen uns schon in Sicherheit, beschließen wir, ein Eis essen zu gehen. Während meine Tochter und ich an der Theke stehen, um zu bestellen, sitzen mein Mann, mit unserem Baby auf dem Arm und Lennox am anderen Ende der Eisdiele und warten. Ein alter Fußballkollege meines Mannes kommt herein und begrüßt freudig überrascht meine drei Männer. „Mensch, das wusste ich ja noch gar nicht, ihr habt ja nochmal nachgelegt!“ Mein Mann grinst freudig und mein Sohn, der ja nun weiß, wie der Hase läuft, nickt fachmännisch und erklärt dem offensichtlich Ahnungslosen: „Ja, die hatten nämlich Sex!“. Hätten wir das auch geklärt!

Während ich das Mauseloch zum Verschwinden suche, dreht sich die Dame vor mir lächelnd um und raunt mir leise zu: „Das hat keiner gehört!“

Das Eis hat dann trotzdem noch geschmeckt, beim raus gehen legt mein Mann mir den Arm um die Schulter und sagt trocken: „Jetzt kennen sie uns hier wenigstens auch!“


Lesetipp: Isabel Becker landete im September 2015 einen absoluten Facebook-Hit! Sie schrieb auf ihrem Profil einen enorm schlagfertigen Wutbrief an die Erfinder des “Schreibens nach Gehör. Wer den Brief noch nicht kennt, kann ihn bei uns nachlesen!


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